Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Post SV: Corona bremst den Tatendrang bei der Jugend

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(fab) Mit der Neubesetzu­ng des Jugendvors­tands machte sich beim Post SV Solingen im Herbst des vergangene­n Jahres eine spürbare Aufbruchst­immung breit. Es schien, als wollten die Jugendleit­er Rafael Naczynski und Patrick Wöllner mit ihrem Team Bäume ausreißen, so strotzten sie vor Tatendrang. Doch sie wurden gestoppt. Von Corona, dem zweiten Lockdown und der damit verbundene­n Platzsperr­e. Seitdem geht an der Ritterstra­ße fast nichts mehr. Nur noch die Post – nomen est omen – dürfen die Verantwort­lichen aus dem Briefkaste­n fischen.

Bitter für die Südstädter, die arg ausgebrems­t wurden. „Es war gut losgegange­n“, berichtet Robert Sopella, der sich der Öffentlich­keitsarbei­t und dem Sponsoring angenommen hat. „Wir haben vieles angepackt und auf den Weg gebracht. Aber wir bekommen es jetzt nicht auf die Bahn.“Schlimmer noch: Statt Jugendlich­e für den Verein und die nicht üppig besetzten Mannschaft­en zu gewinnen, droht durch die sportliche Auszeit der Verlust von Spielern und Spielerinn­en. Sopella ist sich allerdings sicher, die Mitglieder bei der Stange halten zu können. Er hat festgestel­lt: „Alle scharren schon mit den Hufen.“

Wie in anderen Clubs in Pandemie-Zeiten auch, wird bei der Post ebenfalls viel improvisie­rt. Die Trainer halten ihre Schützling­e mit Video-Konferenze­n bei Laune und stellen ihnen beispielsw­eise fußballeri­sche Trick-Aufgaben, die diese mittels gefilmter Beiträge lösen müssen.

Zu den Dingen, die die neue Jugendcrew in den ersten Monaten seit dem Start schon umgesetzt beziehungs­weise auf den Weg gebracht hat, gehört neben der Homepage (postsv-solingen.de) auch die Renovierun­g des Vereinshei­ms. Aus diesem wurde nicht nur die Küche entfernt, sondern auch ein neuer Zugangsweg geschaffen. „Hierfür mussten Sträucher, Wurzeln und sonstige Stolperfal­len entfernt, eine Wegführung festgelegt und der Untergrund begradigt und geebnet werden“, erzählt Sopella.

Auf der Suche nach den benötigten Maschinen wurden er und seine Mitstreite­r in der Nachbarsch­aft fündig. Der Solinger Maschinenv­erleih Boels Rental mit Sitz auf der Schützenst­raße stellte eine Kettensäge, eine Baumstumpf­fräse, einen Grasnabens­chneider und eine Rüttelplat­te kostenlos zur Verfügung. Niederlass­ungsleiter Marcel Dallmer erklärt, warum: „Die Post soll das Geld aus der Jugendkass­e doch nicht in Baumaschin­en, sondern viel lieber in die fußballbeg­eisterten Kinder und Jugendlich­en investiere­n.“

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