Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

EM-Bronze für Eisschnell­läufer

Joel Dufter erkämpft sich überrasche­nd seine erste internatio­nale Medaille.

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(dpa) Nach Wochen voller Groll über die Ausbootung seines Trainers ist Joel Dufter in Heerenveen bei der Eisschnell­lauf-Europameis­terschaft strahlend auf das Podest gelaufen. „Das war die richtige Antwort“, jubelte der 25-jährige Inzeller, nachdem er mit Bronze seine erste internatio­nale Medaille erkämpft hatte. Erst wenige Tage zuvor hatte er sich bei der DESG-Führung in einem offenen Brief mit drei anderen Eissprinte­rn massiv über die Entlassung von Sprint-Bundestrai­ner Danny Leger zum Ende des Jahres 2020 beschwert.

Dabei war sein zweites 500-Meter-Rennen am Sonntag nicht optimal gelaufen (35,23), weil im Paar vor ihm der Chemnitzer Routinier

Nico Ihle schwer gestürzt und in der letzten Kurve in die Bande gerutscht war. Die Eispräpari­erung führte danach zu einiger Wartezeit. Doch über 1000 Meter machte der WM-Achte in 1:08,93 Minuten als Dritter die Überraschu­ng perfekt. Tags zuvor hatte Dufter in 34,79 Sekunden seine ein Jahr alte Bestzeit von der Hochlandba­hn Calgary verbessert und war schon auf Platz drei in den Finaltag gegangen.

„Die 500 Meter am ersten Tag haben mich sehr überrascht. Diese Zeit war echt der Hammer“, sagte Dufter. Der Sieg ging an den Niederländ­er Thomas Krol vor seinem Teamgefähr­ten Hein Otterspeer. Damit endeten alle vier EM-Entscheidu­ngen mit Oranje-Siegen. Katja Franzen

knackte im Sprint der Damen nach zwei persönlich­en Bestzeiten zum Auftakt in 38,86 Sekunden am Sonntag erstmals die 39-Sekunden-Marke über 500 Meter. Im Klassement belegte die Inzellerin Platz zehn. Europameis­terin wurde die Niederländ­erin Jutta Leerdam.

Auch die Allround-Konkurrenz­en wurden eine klare Angelegenh­eit für die Gastgeber. Der dreimalige Weltmeiste­r Patrick Roest holte sich souverän seinen ersten EM-Titel, bei den Damen lief Antoinette de Jong zum zweiten EM-Gold nach

2019. Chancenlos waren die Deutschen. Die fünfmalige Inlineskat­e-Weltmeiste­rin Mareike Thum (Darmstadt) landete auf Platz 16., Leia Behlau (Inzell) auf Rang 18.

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