Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Prinzenpaar blickt auf Session 2020 zurück.
Karneval fällt in diesem Jahr aus. Am 11. November 2021 soll es aber wieder losgehen.
Fröhliche, bunt kostümierte Jecken findet man momentan nur im sozialen Netzwerk. Karneval mal anders. Karnevalisten nominieren sich gegenseitig nach dem Motto „Der Jeck verstummt nicht, ist nur etwas leise. Macht Karneval – mit Abstand – auf andere Weise.“Auch Ex-Karnevalsprinzessin Silke II. wurde nominiert. Sie postete fleißig Bilder ihrer Regentschaft auf ihrem Profil und forderte weitere Jecken auf, mitzumachen. Genau vor einem Jahr lief sie mit ihrem Prinzen André I., ihrem Gefolge und der Schiwa-Tanzformation am dritten Samstagabend im Januar in der Ohligser Festhalle ein.
Der Präsident der „Blau-Gelben“, Joachim Junker, erinnert sich gerne an die große Sitzung seines Vereins: „Das Traumschiff war unser Motto. Die Elferratsmitglieder standen als Kapitäne verkleidet auf der Kommandobrücke. Unser Traumschiff legte in Köln und Hamburg an. Künstler dieser Städte ,kamen an Bord‘ und unterhielten die Gäste in dem vollen Saal.“
Ein Jahr später sitzen Silke und André Wielpütz in ihrem Wohnzimmer am Eigen. In diesem Jahr wegen Corona ganz ohne Karneval. Diesen Samstagabend hatten sie sich anders vorgestellt. Sie hatten sich darauf gefreut, im Publikum ihren Nachfolgern zu applaudieren.
Die beiden können sich noch gut erinnern, wie der Abend in der Festhalle ablief. Wie immer zogen die beiden daheim ihr Ornat an. Hofdame Tanja Blaschke machte Silkes Haare. Obwohl ihr Auftritt erst für 22.30 Uhr angesetzt war, hatten sie sich früh in einer Ohligser Gaststätte getroffen, um eine „Grundlage“zu schaffen und ein wenig gegen das Lampenfieber anzugehen. Das eine oder andere Kölsch, ein Glas Sekt und eine deftige Mahlzeit halfen ihnen und dem Hofstaat dabei. André I. fällt ein, dass der Kellnerin ein Missgeschick passiert war: Ein volles Tablett mit Getränken und einer Tomatensuppe fiel dem Adjutanten Jörg Kraner auf die Hose. Er musste erstmal zum Umziehen nach Hause.
In der Festhalle angekommen, gönnte sich das Prinzenpaar kurz vor dem Auftritt noch eine Zigarette gegen die Aufregung. Dann marschierten sie mit ihrem Gefolge auf die Bühne. „Das hat was, so ein großer Saal voller Menschen. Die Prinzengarde und die Muckemau sind schon die größten Nummern im Solinger Karneval“, sagt André Wielpütz anerkennend.
Im Elferrat gab es bekannte Gesichter für das Paar. Sascha Wurth und Peter Welter, beides Ex-Prinzen und den beiden aus beruflichem Umfeld bekannt, lächelten das Paar freundlich an. Präsident Junker begrüßte freundlich und warf dem Prinzen „den Ball zu“. Vor dem Karneval hatten die Wielpützens einen Tanzkurs belegt. Die Einheiten in Discofox und Salsa halfen beim Auftritt mit ihrer Tanzformation. Zu „Time of my Life“aus dem Film Dirty Dancing ging es dann ab. Auch wenn die Karnevalsneulinge als Prinzenpaar direkt in der Pole-Position gestartet sind, haben sie sich gut im Karneval zurechtgefunden, waren schnell begeistert. Das Paar ist sich einig, dass sie viele neue Kontakte geknüpft haben und Freunde dazu gewinnen konnten. Der Karneval hat ihr Leben bereichert.
Besonders gerne erinnert sich Silke II. an den Besuch von Menschen mit Behinderung im Halfeshof. „Die Freude, die wir in ihre Gesichter zaubern konnten, ist mir intensiv in Erinnerung geblieben. Der Kontakt zu diesen Menschen hat uns nachdenklich gemacht. Ebenso wie die Auftritte in der Lebenshilfe und in den Seniorenheimen.“In der nächsten Session wollen die beiden als Zuschauer durchstarten. Sie setzen auf den 11. November 2021.