Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Heine-Archiv bewahrt den Nachlass von Bernt Engelmann
(RP) Der Publizist und Schriftsteller Bernt Engelmann wäre am 20. Januar 2021 100 Jahre alt geworden. In Berlin geboren, verbrachte Engelmann viele Jahre seines Lebens in Düsseldorf. Das Heinrich-Heine-Institut bewahrt seinen Nachlass und gedenkt des Autors, der mit Werken wie „Die unfreiwilligen Reisen des Putti Eichelbaum“, „Hotel Bilderberg“oder „Trotz alledem“einem breiten Publikum
bekannt wurde. Insgesamt verfasste Engelmann rund 50 Bücher mit einer Gesamtauflage von über 15 Millionen Exemplaren weltweit. Damit gilt er als einer der erfolgreichsten deutschen Sachbuchund Aufdeckungsautoren.
1994 konnte das Heine-Institut nicht nur den schriftstellerischen Nachlass des Autors erwerben, sondern auch seine wertvolle Sammlung von originalen Handschriften,
unter anderem von Heinrich Heine, Friedrich Schiller, François Voltaire, Jean Paul. Kirsten Engelmann, Witwe des Autors, schrieb dazu 1994: „Ich lasse mich von Bernt Engelmanns Wunsch leiten, der die Sammlung im Heinrich-Heine-Institut in Düsseldorf wissen wollte; in der Stadt, in der er so prägende Jahre verlebt hat, in der er zur Schule ging, Abitur machte, an die ihn viele schöne Jugenderinnerungen banden und wo er schließlich auch die ersten schmerzlichen politischen Erfahrungen machen musste.“
Engelmann ist ein Urenkel des Verlegers Leopold Ullstein. Seine Familie siedelt in Engelmanns Kindheit von Berlin ins Rheinland über. Nach seinem Abitur am Lessing-Gymnasium kommt Engelmann 1938 zur Luftwaffe, aus der er im April 1941 entlassen wird. Die Nazis zwingen ihn, sein 1942 begonnenes Studium aufgrund seiner jüdischen Abstammung abzubrechen. Wegen seiner Tätigkeit in einer Widerstandsgruppe
gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft verhaftet ihn 1944 die Gestapo. Er überlebt die Konzentrationslager Flossenbürg und Dachau. Nach Kriegsende kehrt Engelmann nach Düsseldorf zurück und beginnt ab 1946 mit seiner journalistischen Tätigkeit unter anderem beim Spiegel und dem NDR-Magazin „Panorama“. 1962 nimmt Bernt Engelmann seine Arbeit als freier Schriftsteller auf.