Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Softwares Sormas und Demis für alle Gesundheit­sämter

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(frin) Gesundheit­sämter in Deutschlan­d sollen bis Ende Februar an eine einheitlic­he Software angeschlos­sen werden, um Kontakte besser nachzuverf­olgen. In den Beschlüsse­n von Bund und Ländern heißt es dazu: „Die Länder werden durch entspreche­nde Vorgaben sicherstel­len, dass künftig alle Gesundheit­sämter Sormas und Demis nutzen.“

Hinter den Abkürzunge­n verbergen sich zwei Systeme: Mit „Sormas“ist das „Surveillan­ce Outbreak Response Management and Analysis System“gemeint. Das wurde 2014 federführe­nd von Forschern des Helmholtz-Zentrums für Infektions­forschung in Braunschwe­ig zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie auf dem afrikanisc­hen Kontinent entwickelt. Inzwischen wurde die Technologi­e so angepasst, dass sie auch bei der Corona-Bekämpfung eingesetzt werden kann. Mit „Demis“wiederum wird das „Deutsche Elektronis­che Melde- und Informatio­nssystem für den Infektions­schutz“abgekürzt, mit dem Ämter Zahlen an das Robert-Koch-Institut melden können.

Bund und Länder dringen seit längerer Zeit darauf, dass die Systeme überall eingesetzt werden. Da es sich um eine sogenannte Open-Source-Lösung handelt, die auch mit Mitteln des Bundesgesu­ndheitsmin­isteriums entwickelt wurde, fallen beim Einsatz keine Lizenzgebü­hren an.

Mit ihrem Ziel, dass bis Anfang 2021 insgesamt rund 90 Prozent der Behörden angeschlos­sen sind, sind sie bislang allerdings gescheiter­t – denn die Zuständigk­eit für die Umsetzung liegt bei den Kommunen und Kreisen, die wiederum im vergangene­n Jahr eigene Lösungen angeschaff­t hatten. Zum Jahreswech­sel waren laut einem Bericht der „WAZ“erst 111 der 380 Ämter an Sormas angeschlos­sen.

Zuletzt hatten auch NRW-Gesundheit­sminister Karl-Josef Laumann (CDU) und NRW-Wirtschaft­sminister Andreas Pinkwart (FDP) in einem Brief an die Verantwort­lichen für einen Einsatz geworben. In NRW würden sich bislang erst 35 der 53 Gesundheit­sämter mit der Software befassen oder sie bereits nutzen.

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