Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
George Washington sprach 1793 nur 135 Wörter
(dpa) Mit Joe Biden wird der 46. Präsident der USA vereidigt. Was von früheren Zeremonien in Erinnerung blieb:
1789
Die erste Vereidigung findet noch in New York City statt, damals für kurze Zeit Hauptstadt der Vereinigten Staaten. George Washington wird damals ins Amt eingeführt.
1793
Wortkarg gibt sich Washington bei seiner zweiten Vereidigung in Philadelphia, das mittlerweile Hauptstadt der Vereinigten Staaten ist – er spricht ganze 135 Wörter.
1801
Erstmals in Washington bricht Thomas Jefferson 1801 mit der Tradition, indem er zu Fuß kommt und nicht per Pferdegespann. Die US Marine Band, die Vereidigungen noch heute musikalisch begleitet, spielt zum ersten Mal.
1841
Die bisher längste Antrittsrede hält William Henry Harrison – zwei Stunden spricht er bei eiskaltem Wind. Einen Monat darauf stirbt er an einer Lungenentzündung.
1865
Afroamerikaner dürfen erstmals einer Vereidigung beiwohnen, als Abraham Lincoln seine zweite Amtszeit antritt. Sein Vermächtnis: die Abschaffung der Sklaverei.
1869
Kein Interesse an der Vereidigung von Ulysses S. Grant zeigt dessen Vorgänger Andrew Johnson. Er nutzt seine letzten Stunden im Weißen Haus, um noch Gesetze zu unterschreiben. Auch Donald Trump bleibt 2021 der Zeremonie fern.
1917
Frauen nehmen bei der Vereidigung von Präsident Woodrow Wilson zum ersten Mal an der Parade teil. 1914 hatte er den zweiten Sonntag im Mai zum Muttertag erklärt.
1925
Erstmals live im Radio zu hören ist die Amtseinführung von Präsident Calvin Coolidge. Erstmals im Fernsehen übertragen wird die Zeremonie für Harry Truman 1949. Im Internet live zu verfolgen ist 1997 erstmals der Beginn der zweiten Amtszeit Bill Clintons.
1963
In einem Flugzeug vereidigt wird am 22. November der bisherige Vizepräsident Lyndon B. Johnson. Kurz zuvor war John F. Kennedy in Dallas ermordet worden.
2009
Die bislang meisten Teilnehmer hat Barack Obama als erster schwarzer Präsident bei seiner ersten Vereidigung. Keine Veranstaltung in Washington hatte mehr Teilnehmer – etwa 1,8 Millionen.