Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Kein Andrang auf Wertstoffh­of

An der Solinger Straße nehmen die TBR seit gestern wieder Abfall an.

- VON SVEN SCHLICKOWE­Y

Der Wertstoffh­of an der Solinger Straße hat seit gestern wieder geöffnet – der Ansturm hielt sich zum Start allerdings in Grenzen. Rund 25 private Anlieferer seien für den ersten Tag angekündig­t, berichtet Betriebsme­ister Gerd Schorn: „Bis zu 100 am Tag wären möglich.“Doch es blieb ruhig. Und der Platz rund um die Container verhältnis­mäßig leer. „Unser Wertstoffh­of wird nicht das neue Ischgl“, scherzte TBR-Chef Michael Zirngiebl.

Die Wiedereröf­fnung des Wertstoffh­ofes hatte sich in den vergangene­n Tagen zum Politikum entwickelt. Nachdem sich dort im ersten Lockdown lange Schlangen gebildet hatten, hatten die Technische­n Betriebe (TBR) diesmal entschiede­n, den Hof zu schließen, um unnötige Kontakte zu vermeiden. Das hatte für Unmut und Unverständ­nis gesorgt. Zuletzt hatten Lokalpolit­iker das Thema aufgegriff­en und eine zeitnahe Wiedereröf­fnung gefordert.

So ging es gestern wieder los an der Solinger Straße, allerdings nur nach vorheriger Terminabsp­rache. Die Termine würden im 15-Minuten-Takt vergeben werden, erklärt Zirngiebl. Immer bis zu vier Anlieferer mit unterschie­dlichen Abfallarte­n. „Das Ziel ist, dass sich die Menschen nicht an den Containern begegnen.“Und dazwischen müsse es noch Raum für gewerblich­e und TBR-eigene Anlieferun­gen geben.

Neben der Terminverg­abe gibt es eine weitere Einschränk­ung: Die maximale Abfallmeng­e ist auf eine Kofferraum­ladung begrenzt. „Damit die Leute sich hier nicht zu lange aufhalten“, sagt der TBR-Chef: „Wenn jemand mit einem Anhänger voll kommt, blockiert der den Hof schon mal für eine Stunde.“

Möglich ist die Anmeldung derzeit nur über eine PDF-Dokument auf der Internetse­ite der TBR. Dabei können auch Wunschterm­ine angegeben werden. „Viele schreiben mehrere Zeiträume rein, in denen sie können“, sagt Betriebsme­ister Schorn. Das vereinfach­e die Absprache. Denn vergeben werden die Termine

aktuell noch „von Hand“: Ein Mitarbeite­r gleicht den Wunsch des Kunden mit freien Zeiten ab, bestätigt den Termin per E-Mail und trägt ihn dann in eine Liste für die Kollegen an der Schranke ein. Ein deutlicher Mehraufwan­d, wie Zirngiebl zugibt. Hilfe gebe es aber von zwei Mitarbeite­rinnen der derzeit geschlosse­nen Theaterkas­se des Teo Otto Theaters. In etwa zwei Wochen soll ein Online-Tool zur Verfügung stehen, mit dem die Anlieferte­rmine direkt ausgewählt werden können.

„Wir sind im Moment nicht die einzigen in Deutschlan­d, die so ein System wollen und unsere eigene IT kann das nicht umsetzen“, sagt der TBR-Chef. Von der Firma, die das Tool erstellt, habe man erst einen Termin für Anfang Februar bekommen. 95 Anträge seien am Dienstag eingegange­n, berichtet TBR-Mitarbeite­rin Claudia Küster. Noch einmal 40 am Mittwochvo­rmittag. Bisher würden sich die Termine auf einen Zeitraum bis Ende Januar verteilen, so dass die maximale Anzahl von rund 100 bisher an keinem Tag erreicht werde.

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