Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Arbeiten im Dom in Corona-Zeiten
(step) Auch am Dom ist das vergangene, von der Corona-Pandemie geprägte Jahr, nicht spurlos vorübergegangen. So gab es einen massiven Besucherrückgang, der von der Dombauhütte als Chance für Reinigungs- und Konservierungsarbeiten genutzt wurde. All das steht im aktuellen Kölner Domblatt, das nun in seiner 85. Auflage erschienen ist. So wurden während der Schließung des Turmaufstiegs im Frühjahr die Treppenstufen ausgebessert und der gesamte Bereich von Graffiti befreit. Gleichzeitig wurde mit der Reinigung der historischen Fußböden in den Chorkapellen und des Mosaikfußbodens im Domchor begonnen. Die Restaurierungsarbeiten an der Nordwestecke des Nordturmes konnten abgeschlossen und zwei erneuerte Engelsfiguren in diesem Bereich wieder aufgestellt werden. Das Hängegerüst am Nordturm wird in den kommenden Monaten zurückgebaut und voraussichtlich im Sommer abgenommen. Weitere Arbeitsschwerpunkte waren die Restaurierung des Michaelportals, der Südquerhausfassade und des Strebewerks am Südquerhaus sowie die Restaurierung der Chorobergadenfenster und die Teilrekonstruktion der Fenster des sogenannten Welterzyklus. Am Domchor wurde mit der Restaurierung der mittelalterlichen Trachytbereiche begonnen. „2020 war ein ereignisreiches Jahr, das trotz aller Einschränkungen für die Dombauhütte mit einem hoffnungsfrohen Zeichen ausklang: mit der Anerkennung des Bauhüttenwesens als immateriellem Kulturerbe durch die Unesco. Besondere Herausforderungen werden für die Dombauhütte neben den Einschränkungen der Abbau des Hängegerüstes am Nordturm, die Planungen zur historischen Mitte und die laufenden Restaurierungsarbeiten sein“, sagt Dombaumeister
Peter Füssenich. Zum Domblatt gehören auch immer Texte, in denen sich Experten mit besonderen Aspekten des Doms befassen. So beschäftigt sich Bernd Wacker mit dem in den 60er Jahren geschaffenen Kinderfenster im Dom.
Das Kölner Domblatt, Jahrbuch des Zentral-Dombau-Vereins, Verlag Kölner Dom, 344 Seiten, 29,90 Euro