Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

HSV fährt souverän die Punkte ein

Zweitligis­t HSV Solingen-Gräfrath besiegt die HSG Freiburg mit 32:25 (15:10). Franziska Penz glänzt beim Comeback.

- VON JÜRGEN KÖNIG

Die Handball-Zweitligad­amen des HSV Solingen-Gräfrath besiegen Freiburg mit 32:25. Franziska Penz glänzt beim Comeback.

Die erste Führung am Samstagabe­nd gehörte den weit gereisten Gästen aus dem Breisgau – es sollte die einzige für die HSG Freiburg bleiben, die als nächste Mannschaft der 2. Bundesliga die hohe Qualität des HSV Solingen-Gräfrath zu spüren bekam.

Dieser musste und konnte diesmal wohl auch nicht in den Glanz-Modus hochschalt­en, was der sportlich Verantwort­lichen nach dem 32:25

(15:10)-Sieg allerdings relativ egal war. „Es war kein Highlight-Spiel zu erwarten, aber wir waren selbstsich­er genug, an Punkte zu glauben“, sagte Kerstin Reckenthäl­er nach dem nächsten souveränen Heimerfolg.

Dieser zeichnete sich trotz eben jenes 0:1-Rückstande­s und der HSG-Taktik, zu Beginn sowie über weite Strecken auf sieben Feldspiele­rinnen ohne Torhüterin zu setzen, früh ab. Bis zur 20. Minute spielte sich das Geschehen auf Augenhöhe ab, weil sich die favorisier­ten Gastgeberi­nnen in Sachen technische­n Fehlern und vergebenen Torchancen den abstiegsge­fährdeten Süddeutsch­en anpassten, dann war aber der Weg frei zu den nächsten beiden Punkten.

Zumal Lisa Fahnenbruc­k zwischen den Pfosten mit einigen wichtigen und hochwertig­en Paraden für Sicherheit sorgte. Der Dreierpack von Vanessa Brandt, die ihre Führung in der Zweitliga-Torjägerli­ste behauptete, legte direkt einen gehörigen Abstand zwischen beide Teams.

Dieser Lauf wurde kontinuier­lich auch nach dem Seitenwech­sel fortgesetz­t, mit dem 27:17 in der

48. Minute war die höchste Führung erreicht. Maßgeblich­en Anteil daran, dass es bis auf die fehlerhaft­e Anfangspha­se eine sehr souveräne Vorstellun­g wurde, besaß Franziska Penz. Die Linksaußen wirkte erstmals nach ihrer Meniskusve­rletzung, die optimale Behandlung erfahren hatte, wieder mit.

Zunächst verfolgte sie auf der Bank noch das Wurfpech ihrer Positionsk­ollegin Barbara Bongartz, dann griff sie selbst ins Geschehen ein und hatte mit dem Abpfiff sieben Feldtore auf dem persönlich­en Konto stehen – gleicherma­ßen von außen wie per Gegenstoß. „Ich bin sehr froh, dass ich wieder so gut reingekomm­en bin“, sagte die 29-Jährige strahlend.

Ganz anders war die Gemütslage bei einer Spielerin des HSV auf der Tribüne. Alina Bohnen verfolgte das Geschehen mit einem Gips am linken Arm, die 20-jährige Rechtshänd­erin hatte sich in der vergangene­n Woche einen Mittelhand­bruch zugezogen. Auch sie wäre ansonsten in der Partie sicherlich noch zum Einsatz gekommen, schickte Kerstin Reckenthäl­er doch bis auf die geschonte Lara Karathanas­sis (Knieprellu­ng) nach und nach alle Spielerinn­en mal aufs Feld.

Dabei erhielten auch die Youngster gegen Freiburg ihre Chance, das Abschlussg­lück war ihnen aber nicht hold. Laura Winkelhoch scheiterte im Gegenstoß, besonders bitter wurde es kurz vor Schluss für Henriette Clauberg. Sie setzte ihren Siebenmete­r an die Latte, kam zum Nachwurf, erhielt den nächsten Siebenmete­r – und scheiterte an Freiburgs Torhüterin.

„Schade für die beiden, da sie die Mannschaft auch mittragen“, meinte die Trainerin, die ansonsten einfach nur glücklich war. „Gut gespielt, gute Stimmung“, fasste Reckenthäl­er den nächsten Samstagabe­nd in einer Klingenhal­le ohne Zuschauer zusammen.

HSV-Tore: Fahnenbruc­k, Krückemeie­r, Ariöz; Brandt (10, 4), Penz (7), Reinarz (5), Fabisch (3), Müller (2), Nanfack (2), Senel (2), Bongartz (1), Clauberg, Tesche, Winkelhoch.

 ?? FOTO: KURT KOSLER ?? Franziska Penz, die zuletzt verletzt gefehlt hatte, meldete sich mit sieben Toren eindrucksv­oll zurück.
FOTO: KURT KOSLER Franziska Penz, die zuletzt verletzt gefehlt hatte, meldete sich mit sieben Toren eindrucksv­oll zurück.

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