Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Dem Schnee folgt die Eisglätte

Der Winter in NRW wird seinem Namen dank Tief „Jussuf“in diesen Tagen gerecht.

- VON JÖRG ISRINGHAUS

Mit reichlich Schnee im Gepäck hat Tief „Jussuf“große Teile von NRW in der Nacht zum Sonntag in eine Winterland­schaft verwandelt. Was die einen freut, weil sie den Schneespaz­iergang schon vor der eigenen Haustür beginnen können, löste gerade bei Autofahrer­n Unmut aus – die Polizei verzeichne­te etliche Unfälle auf glatten Fahrbahnen, einige Straßen mussten gesperrt werden.

Betroffen von den Schneefäll­en waren vor allem das südliche Ruhrgebiet und angrenzend­e Regionen, sagt Ines von Hollen, Meteorolog­in beim Deutschen Wetterdien­st (DWD) in Essen. So wurde in Essen am Morgen eine Schneehöhe von rund 17 Zentimeter­n gemessen, ähnlich sah es etwa in Wuppertal aus. Düsseldorf verzeichne­te neun Zentimeter, Tönisvorst acht, in Köln kamen örtlich rund zehn Zentimeter Schnee herunter.

Entspreche­nd ging auf manchen Straßen nichts mehr. So musste die A46 zwischen dem Sonnborner Kreuz und Haan-Ost in Richtung Düsseldorf vorübergeh­end gesperrt werden, weil Bäume unter der Schneelast auf die Straße zu fallen drohten. Gesperrt wurde auch die A3 zwischen Breitschei­d und Ratingen-Ost, dort waren zwölf Autos auf glatter Straße ineinander­gefahren. Weil ein Lkw sich quergestel­lt hatte, musste zeitweise die A4 zwischen dem Kreuz Kerpen und dem Kreuz Köln-West gesperrt werden.

Aus vielen Teilen des Landes wurden Verkehrsun­fälle gemeldet, meistens blieb es bei Blechschäd­en. Die teils große Schneelast ließ mancherort­s Bäume zusammenbr­echen. In Solingen gaben die Zelte der Corona-Ambulanz an einer Lungenfach­klinik unter dem großen Druck nach und kollabiert­en. Das Testzentru­m konnte daher nicht wie gewohnt öffnen. Am Flughafen Köln musste der Betrieb immer wieder wegen Räumarbeit­en unterbroch­en werden. Im Bahnverkeh­r gab es im Kölner Raum etliche Störungen und Umleitunge­n, meist wegen Astbrüchen auf der Strecke.

Die Situation auf den Straßen bleibt angespannt. Pendler sollten sich im Berufsverk­ehr auf glatte Fahrbahnen einstellen. „Am Montagmorg­en kann es vielerorts zu überfriere­nder Nässe kommen“, warnt von Hollen. Denn die Temperatur­en liegen laut der Meteorolog­in auch im Flachland mit null bis minus drei Grad im Frostberei­ch, im Bergland sind bis zu minus sieben Grad möglich. Tagsüber streift ein neues Tief das Land, Schnee ist aber nur wenig zu erwarten. Erst in der Nacht zum Dienstag ist ab etwa 200 Höhenmeter­n neuer Schneefall vorhergesa­gt – allerdings nicht mehr als fünf Zentimeter. Am Donnerstag wird es laut von Hollen dann deutlich milder.

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FOTO: DAVID YOUNG/DPA Auf der A46 in Richtung Wuppertal, hier an der Ausfahrt Haan-Ost, stauten sich auf verschneit­er Fahrbahn die Lastwagen.

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