Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Bayern enteilen den Verfolgern

Die Münchner ziehen davon. Nach dem 4:0 beim FC Schalke 04 beträgt der Vorsprung auf den Zweiten sieben Zähler.

- VON HOLGER SCHMIDT

(dpa) Der FC Bayern München hat die kollektive­n Patzer seiner Pseudo-Verfolger wieder mal genutzt und kann seine neunte Meisterfei­er in Folge planen. Im ungleichen Duell des Tabellenfü­hrers mit Schlusslic­ht Schalke 04 präsentier­ten sich die Münchner zwar erneut nicht so souverän wie gewohnt, kamen aber zum standesgem­äßen 4:0

(1:0)-Erfolg. Somit hat der Serienmeis­ter nach dem ersten Rückrunden­spiel schon sieben Zähler Vorsprung auf RB Leipzig als erstem und wohl noch einzigen Verfolger.

Die Schalker schlugen sich zwar tapfer und um Welten besser als beim 0:8 im Hinspiel, sind aber wieder ein Verlierer des Spieltags. Denn sie haben nicht nur einen riesigen Rückstand auf den Relegation­splatz, sondern nach dem überrasche­nden 3:2-Sieg von Mainz gegen Leipzig am Samstag nun sogar drei Punkte Rückstand auf Rang 17.

Den 18. Bayern-Sieg in den letzten 21 Duellen ohne Schalke-Erfolg sicherten Thomas Müller mit zwei Toren (33. und 88.), Robert Lewandowsk­i (54.) mit seinem 23. Saisontor (54.) und David Alaba

(90.). Lewandowsk­i stellte mit seinem Treffer im achten Auswärtssp­iel in Folge den nächsten Bundesliga-Rekord auf.

Und er baute auch einen aus: Im elften Spiel hintereina­nder traf er gegen Schalke, eine solche Serie hat es in der Liga-Historie noch nie gegeben.

Das Spiel begann sehr munter. Weil die Bayern von Beginn an um Dominanz bemüht waren und die Schalker sich nicht im Bemühen um eine möglichst knappe Niederlage hinten reinstellt­en, sondern im Wissen um die defensive Verwundbar­keit des Meisters ihre kleine Chance in der Offensive suchten. Nach einer ersten Kopfballch­ance von Lewandowsk­i

(7.) hatten dann plötzlich auch die Schalker zweimal die Führung auf dem Kopf. Suat Sedar zielte aus spitzem Winkel vorbei (8.), Mark Uth scheiterte aus sechs Metern mittig an Knie von Nationalto­rhüter Manuel Neuer, neben Leon Goretzka und Leroy Sané einer von drei Ex-Schalkern in der Münchner Startelf.

Die Bayern wirkten durchaus für einige Zeit beeindruck­t. Eine solch forsche Schalker Truppe hatten sie sicher nicht erwartet. Vor allem, da die als emotionale Leader im Winter zurückgeho­lten Sead Kolasinac und Klaas-Jan Huntelaar wegen

Oberschenk­el- bzw. Wadenprobl­emen fehlten. Auch in der Folge hatte das Tabellen-Schlusslic­ht gute Chancen durch Benito Raman (25.) oder Ozan Kabak und Trainer Hansi Flick wurde am Spielfeldr­and sichtlich unzufriede­ner. Zumal sein Team einige Chancen vergab, in der 23. Minute sogar eine doppelte, als erst Lewandowsk­i mit einem Freistoß und dann Serge Gnabry im Nachschuss an Ralf Fährmann scheiterte­n.

Der 13. Torschuss war aber drin. Nach einer Flanke von Joshua Kimmich köpfte der ungedeckte Müller sicher ein. Nach dem Wechsel

begannen die Schalker durchaus noch griffig, doch dann traf Lewandowsk­i erneut auf Pass von Kimmich. Nun wurde die bayerische Dominanz klarer, aber die Schalker ergaben sich auch nicht so willenlos in ihr Schicksal wie in vielen anderen Spielen dieser Horror-Saison.

In der 64. Minute wechselte Flick seine Flügelzang­e, brachte Kingsley Coman und Jamal Musiala für die durchwachs­enen Gnabry und Sané. In der Schlusspha­se wurde es nach den späten Toren von Müller und Alaba doch noch eine deutliche Schalker Niederlage.

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LEON KUEGELER/DPA ?? Münchens Thomas Müller bejubelt sein Tor
zum 1:0, Schalkes Matija
Nastasic ist verzweifel­t.
FOTO: LEON KUEGELER/DPA Münchens Thomas Müller bejubelt sein Tor zum 1:0, Schalkes Matija Nastasic ist verzweifel­t.

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