Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

240 Todesfälle im Dezember

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(ate) 240 Solinger sind im Dezember gestorben. Dies ist nach Angaben des Rathauses der höchste Wert seit zehn Jahren. Seitdem werden diese Daten monatsweis­e erfasst. Nach der Bevölkerun­gsstatisti­k 2020 starben im vergangene­n Jahr ins gesamt 2149 Solinger. Das ist der höchste Wert seit 1992. Diese Werte seien ein eindeutige­s Indiz für eine coronabedi­ngte Übersterbl­ichkeit, erklärt die städtische Statistiks­telle in ihrem Bericht.

Die Corona-Pandemie hat Solingen Anfang des vergangene­n Jahres erreicht. Der erste Todesfall in Zusammenha­ng mit Covid-19 wurde im April gemeldet. Seitdem stieg diese Zahl auf 121. Den insgesamt

2149 Todesfälle­n standen im vergangene­n Jahr laut Statistik nur

1482 Geburten (866 mit Migrations­hintergrun­d) gegenüber. Damit gab es vier Neugeboren­e weniger als im Vorjahr.

Dass die Bevölkerun­gszahl nahezu stagniert, ist auf die anhaltende Tendenz zurückzufü­hren, dass mehr Menschen aus anderen Städten nach Solingen ziehen (2020 waren es 7131) als andere wegziehen

(6573). Dieses Wanderungs­saldo sei im zehnten Jahr in Folge positiv, berichten die Statistike­r.

Auch gegenüber den direkten Nachbarkom­munen gab es mehr Zuals Wegzüge. 1666 Menschen kamen aus dem Umland neu hinzu, 1272 zogen weg. Die meisten Zugezogene­n kamen mit 527 aus Wuppertal,

476 zogen in die Nachbarsta­dt. Negative Werte hat Solingen in Bezug auf direkte Nachbarstä­dte nur gegenüber Wermelskir­chen (62 Fortund 32 Zuzüge) und Burscheid (31 und 24). Mit den Großstädte­n Köln und Düsseldorf gibt es laut Statistiks­telle hingegen einen positiven Wanderungs­saldo. 536 Fortzüge in die beiden Metropolen standen 798 Zuzüge aus diesen Städten gegenüber.

Dass die Bevölkerun­gszahl insgesamt um 172 auf 162.940 Solinger zurückgega­ngen ist, führt Rathausspr­echer Thomas Kraft vor allem auf statistisc­he Vorgänge zurück. „Die Gründe für den leichten Einwohnerv­erlust sind vor allem in sogenannte­n Registerbe­reinigunge­n zu suchen“, erklärt er. Gemeint sind damit Streichung­en aus dem Einwohnerr­egister, die von der Behörde aufgrund neuer Erkenntnis­se vorgenomme­n werden. Kraft: „Diese erfolgten bereits 2019 im Nachgang zur Europawahl sowie auch

2020 durch die Kommunalwa­hl.“Allein im Zusammenha­ng mit den beiden Wahlen wurden laut Kraft etwa

700 Personen von Amts wegen abgemeldet. Bei diesen habe sich herausgest­ellt, dass sie nicht mehr in Solingen wohnten, sich aber nicht abgemeldet hätten.

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