Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Ampeln sorgen für Verwunderung.
Die Ampel auf der Kreuzung König- / Parkstraße nimmt sich immer wieder selbst vom Netz – möglicherweise ein Spannungsproblem, darum sollen nun Akkus für Saft sorgen. Auch andere Ampeln mucken manchmal rum.
Was mit ihr beziehungsweise in ihr vorgeht, weiß Udo Wilde nicht. Nur, dass die Ampel auf der Kreuzung König- / Parkstraße sich immer wieder selbst vom Netz nimmt. „Es ist mysteriös“, sagt der Leiter der Abteilung Verkehrstechnik, Steuerung und Beleuchtung bei den Technischen Betrieben (TBR) und steht vor einem Rätsel.
Das gilt auch für die Signalbaufirma, die die Anlage wartet. Wiederholt
„Je sensibler ein System ist, desto störungsanfälliger ist
es natürlich auch“
Udo Wilde TBR-Abteilungsleiter Verkehrstechnik,
Steuerung und Beleuchtung
sind sie zur Kreuzung ausgerückt, um nach dem Fehler zu suchen. Gefunden haben sie nichts. Und auch aus dem Fehlerprotokoll, das die Ampeln neuer Bauweise selbst schreiben, werden die Techniker nicht schlau. Udo Wilde zog jetzt die Reißleine. Er vermutet ein Spannungsproblem und ließ die sich ständig selbst ausschaltende Ampel an eine „batteriegestützte unterbrechungsfreie Stromversorgung“anschließen. Die Akkus sollen die Ampel zuverlässig mit Saft versorgen.
Bislang lieferte das Stromnetz der Ampel an der Kreuzung Höhenweg/Lenneper Straße die nötige Power. Denn auch dort hatten die Technischen Betriebe wiederholt mit Ausfällen zu kämpfen. Warum das so ist, kann Udo Wilde nur mutmaßen. „Möglicherweise ist es einfach so, dass in der Nachbarschaft einer eine dicke Maschine anschließt“, sagt er. Dabei könne es zu kleinsten Spannungsschwankungen kommen, worauf die sensible Ampeltechnik prompt reagiert. Weder der Fehler noch die dicke Maschine wurden bis heute gefunden.
Ein profaneres Problem stellte sich den Technikern dagegen an der Kreuzung Nordstraße / Steinberger Straße. Die dortige Ampel sorgte insofern für Rätselraten, als dass sie sich nachts aus und tags darauf wieder einschaltete. Die Mitarbeiter der Signalbaufirma, die tagsüber nach dem Fehler suchten, zogen wiederholt von dannen, ohne einen Fehler gefunden zu haben. Erst ein Blick von oben brachte die Lösung. „Die Ampelmasten haben oben drauf ein Kunststoffkäppi“, sagt Udo Wilde.
Das war mit der Zeit zerbröselt, weshalb Wasser eindringen konnte. Bei nächtlichen Minusgraden gefror es zu Eis und setzte die Technik außer Gefecht. Bei den wärmeren Tagestemperaturen schmolz das Eis und die Ampel zeigte wieder zuverlässig Rot, Gelb und Grün.
Ein neues Kunststoffkäppi für den Ampelmast soll das Problem behoben haben. Ebenso das Akkupaket, das nun an der Kreuzung König/ Parkstraße für gleichbleibende Spannung sorgen soll. Und was ist mit der Ampel am Lenneper Höhenweg? „Wir hoffen, dass das Problem dort vorläufig nicht wieder auftritt.“Manchmal sehnt er sich zurück nach der alten Technik. „Je sensibler ein System ist, desto störungsanfälliger ist es natürlich auch.“