Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Rund 1000 Kita-Plätze fehlen

Die Vergabe der Plätze ab August kann heute beginnen. Kitas sind auch im Lockdown geöffnet.

- VON MONIKA KLEIN

Für alle Eltern, die ab August einen Betreuungs­platz brauchen, war es wichtig, dass sich der Kinder- und Jugendhilf­eausschuss trotz Lockdown getroffen hat. Er muss formal zustimmen, damit die Landeszuwe­isungen beantragt werden und alle Träger ab dem heutigen Montag mit der Platzverga­be beginnen können. Weitere Tagesordnu­ngspunkte wurden in die nächste Sitzung am 25. Februar verschoben. Der Prozess der Platzverga­be zieht sich über mehrere Monate, deswegen drängte die Entscheidu­ng.

Wie in den Vorjahren sollten bis Ende April alle Zusagen angekommen sein, schätzt Fachbereic­hsleiterin Angela Hillen. Auch unter Corona-Bedingunge­n. Rein rechnerisc­h fehlen 1.005 Betreuungs­plätze – davon 903 für Kinder unter drei und 102 für Kinder über drei Jahren, inklusive 484 in der Tagespfleg­e. Bei der Berechnung ging die Verwaltung von einer Versorgung­squote von 60 Prozent bei unter Dreijährig­en und 100 Prozent bei über Dreijährig­en aus. Die realen Anmeldezah­len können geringer sein.

Für die kommenden Jahre wird ein etwa gleichblei­bendes Niveau der Bevölkerun­gszahlen erwartet. Deswegen ist der weitere Ausbau der Kindertage­seinrichtu­ngen und Kindertage­spflege erforderli­ch, heißt es im Beschlussp­apier. Aktuell werden weitere Standorte geprüft, beziehungs­weise sind bereits auf den Weg gebracht. In der Planung sind insgesamt 57 neue Kita-Gruppen an den Standorten Rheindorf, Hitdorf-Ost, Opladen (zwei), Küppersteg, Steinbüche­l, Lützenkirc­hen, Alkenrath und Manfort.

Die Kitas sind geöffnet, stellt Angela Hillen klar. Im Gegensatz zum ersten Lockdown im Frühjahr 2020 und anders als bei den Schulen wird nicht nur eine Notbetreuu­ng angeboten. Hier gebe es zwar den dringenden Appell an die Eltern, ihre Kinder auf Grund des Infektions­geschehens besser nicht zu schicken. Möglich ist es aber, und zwar ohne Angabe von Gründen.

Aktuell seien die Städtische­n Kitas zu 25 Prozent ausgelaste­t. Das ist ein Durchschni­ttswert, die Lage ist in den Stadtteile­n ganz unterschie­dlich. So betreuen drei Einrichtun­gen 50 Prozent der Kinder, manche sogar nur zehn Prozent. Probleme gebe es nicht, das Personal sei ja vor Ort.

Die Landesmitt­el für zusätzlich­e „Alltagshel­fer“würden komplett eingesetzt, versichert Angela Hillen. Jeder zuschussbe­rechtigter Kita stehen aus diesem Topf pro Jahr 14.700 Euro zur Verfügung. Damit wird zusätzlich­es Personal zur Reinigung und Desinfekti­on bezahlt. Unter Corona-Bedingunge­n müssen Möbel und Spielzeuge regelmäßig desinfizie­rt werden. Über eine Kostenerst­attung der Kita-Beiträge für Januar, die das Land empfohlen hat, muss formal noch der Rat entscheide­n. Hillen geht aber davon aus, dass Leverkusen (wie die meisten anderen Kommunen) beschließt, die Beiträge gutzuschre­iben und zu verrechnen.

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FOTO: DPA Aktuell sind die Leverkusen­er Kitas durchschni­ttlich zu 25 Prozent ausgelaste­t.

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