Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Bahnstationen weiter Mittelmaß
Im neuen VRR-Bericht schneidet – wie in den Vorjahren – erneut nur der Hauptbahnhof in Ohligs einigermaßen gut ab.
Im neuen VRR-Bericht schneidet – wie in den Vorjahren – erneut nur der Hauptbahnhof in Ohligs einigermaßen gut ab.
Ein klein wenig Licht, aber nach wie vor auch ziemlich viel Schatten – so lautet die Bilanz im neuen Stationsbericht 2020 des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) für die Bahnhöfe beziehungsweise Bahnhaltepunkte in Solingen. Denn wie schon in den Vorjahren schaffte es in der Klingenstadt einmal mehr lediglich der Hauptbahnhof Solingen in Ohligs bei der Gesamtbewertung in eine der zwei vorderen Kategorien.
Damit stellt sich die Situation für Reisende beziehungsweise Berufspendler, die auf den Schienenverkehr angewiesen sind, bereits das 14. Jahr in Folge eher negativ dar. So lange gibt es nämlich schon den VRR-Stationsbericht – und genauso lange haben die Tester im Auftrag des Verbundes Kritikpunkte am Zustand der Bahnstationen in der Klingenstadt.
Dabei basiert der Stationsbericht, der ab der kommenden Woche in den zuständigen VRR-Gremien vorgestellt wird, erstmals seit seiner Premiere für das Jahr 2006 auf vollständig überarbeiteten Kriterien. Denn war es bislang üblich, die Bewertungen nach relativ starren Vorgaben vorzunehmen, kommt fortan ein System zur Anwendung, das vor allem die Erwartungshaltung der Kunden ins Zentrum rücken soll.
So werden unter anderem keine Unterscheidungen zwischen Bahnsteigen sowie Zugängen mehr vorgenommen, um auf diese Weise eher die Perspektive der Reisenden einzunehmen. Darüber hinaus spielt aber auch die Zuständigkeit für die einzelnen Stationen keine Rolle mehr. Und die Barrierefreiheit wurde erstmals berücksichtigt sowie mit den Kriterien „Aufenthaltsqualität“und „Fahrgastinformation“gewichtet, derweil die alte Ampelfarben-Einteilung durch eine neue vierstufige Ergebnisdarstellung ersetzt wurde.
Hauptbahnhof
Wie in den Vorjahren schnitt der Hauptbahnhof in Ohligs erneut am besten ab. Die höchsten Bewertungen („hervorragend“; „kein Handlungsbedarf“) gab es dabei in den Punkten Fahrgastinformation sowie Barrierefreiheit. Allerdings landete der Hauptbahnhof in Sachen Aufenthaltsqualität 2020 lediglich in der Kategorie 3 („verbesserungswürdig“), so dass bei der Gesamtbewertung am Ende eine Eingruppierung in der zweiten Stufe („ordentlich“) erfolgte.
Grünewald
Der Haltepunkt Grünewald wiederum erhielt in zwei Bereichen (Aufenthaltsqualität; Fahrgastinformation) Stufe 3. Die Barrierefreiheit wurde bestmöglich bewertet („kein Handlungsbedarf“), so dass das Gesamturteil auf Stufe 3 („entwicklungsbedürftig“) lag.
Mitte
Dieses dritte Level bekam in der Endabrechnung auch der Bahnhof Mitte von den VRR-Testern verpasst. Dabei schaffte es der Bahnhof sogar in zwei Bereichen in die jeweils höchsten Einstufungen (Fahrgastinformation; Barrierefreiheit) – was zuletzt bei der Gesamtbewertung aber trotzdem nicht half, drückte doch die Benotung bei Aufenthaltsqualität („verbesserungswürdig“– also Stufe 3) die abschließende Einschätzung wie am Grünewald auf das zweitniedrigste Niveau.
Vogelpark
Der Haltepunkt Vogelpark erhielt bei Aufenthaltsqualität Stufe 3, bei Fahrgastinformation Stufe 2 und bei Barrierefreiheit sogar Stufe 1 – was der mit Graffiti beschmierten Station in der Gesamtbewertung die Stufe 3 einbrachte.
Schaberg
In Schaberg gab es für die Fahrgastinformation Notenlevel 2, für Aufenthaltsqualität und Barrierefreiheit Level 3, was in der Endabrechnung Stufe 3 bedeutet.