Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Biathlon-Staffeln wenden Debakel gerade noch ab
Der Wind im tschechischen Nove Mesto ist oft tückisch. Das bekommen diesmal die Deutschen zu spüren. Einzig Franziska Preuß überzeugt.
(dpa) So was hat Benedikt Doll in seiner langen Biathlon-Laufbahn auch noch nicht erlebt. „Ich hätte in meiner Karriere nicht gedacht, dass ich noch mal drum kämpfe, nicht überrundet zu werden“, sagte der 30-Jährige nach dem enttäuschenden neunten Platz in der Mixed-Staffel von Nove Mesto, in der das deutsche Quartett zwischenzeitlich sogar drohte, von den siegreichen Norwegern überholt und damit aus dem Rennen genommen zu werden.
Zwischenzeitlich auf Rang 23 drohte am Sonntag sogar ein historisches Debakel mit dem schlechtesten Staffelergebnis der deutschen Biathlon-Geschichte. Das wendeten nach den schwachen Vorleistungen von Vanessa Hinz und der eine Strafrunde laufenden Denise Herrmann aber Arnd Peiffer und Doll mit guten Leistungen bei teils schwierigen
Windbedingungen noch ab.
„Ich bin maßlos enttäuscht, und es tut mir leid für die anderen“, sagte Hinz im ZDF. Die 28-Jährige, die zuvor als Sprint-63. die Qualifikation für die Verfolgung verpasst hatte, lag beim Wechsel auf Rang 21. Das Rennen war vorbei, bevor es richtig Fahrt aufgenommen hatte. Auch in der Single-Mixed lief es für Janina Hettich und Roman Rees mit Rang elf nicht besser. Der Sieg ging an
Schweden.
Bei den enttäuschenden Staffelrennen litt Franziska Preuß von außen mit. Eingreifen konnte die beste Deutsche nicht, weil sie geschont wurde, um beim Weltcupfinale in Schweden im Kampf um eine Topplatzierung im Gesamtweltcup weiter zu punkten. Als Vierte im Gesamtranking liegt Preuß 29 Punkte hinter Rang drei, auch im Kampf um die Kleine Kristallkugel im Massenstart
mischt sie noch mit.
Die einst als ähnlich talentiert wie Laura Dahlmeier gehandelte Bayerin kann nun endlich ihr großes Potenzial ausspielen. 17 Mal – inklusive ihrer drei Saisonpodestplätze – war die Freundin von Simon Schempp in den Top Ten. Die 27-Jährige, die in den Jahren zuvor wegen gesundheitlicher Probleme fast nie in Gänze durch eine Saison kam, ist in der Weltspitze angekommen.