Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Zentrum für E-Mobilität geplant
Auf dem Rasspe-Areal sind die Abrissarbeiten beendet. Zurzeit laufen ernsthafte Verhandlungen mit Investoren.
Auf dem Rasspe-Areal in Stöcken sind die Abrissarbeiten beendet. Zurzeit laufen ernsthafte Verhandlungen mit Investoren.
Das Gelände der ehemaligen Landmaschinen-Fabrik ist kaum wiederzuerkennen. Denn nachdem im vergangenen Jahr mit den Abbruchmaßnahmen auf dem alten Rasspe-Areal in Stöcken begonnen worden ist, haben die Abrissbagger mittlerweile ganze Arbeit geleistet. So sind schon seit geraumer Zeit sämtliche Gebäude im hinteren Teil des 60.000 Quadratmeter großen Grundstücks verschwunden, weswegen die städtische Wirtschaftsförderung in Kürze damit anfangen wird, die nächsten Schritte zur Schaffung des geplanten modernen Gewerbegebiets „Stöcken 17“in die Wege zu leiten.
Dabei schwebt den Verantwortlichen aber nicht nur ein neuer Industriepark in unmittelbarer Nähe zur L 74 vor. Vielmehr ist es das Ziel, in Stöcken vor allem Firmen aus der Hochtechnologie anzusiedeln – was die Wirtschaftsförderung jetzt noch einmal bekräftigte. „Das Rasspe-Gelände soll der bergische Standort für Mobilität, intelligente Produktion sowie Nachhaltigkeit werden“, sagte am Montag zum Beispiel Frank Balkenhol, Chef der Wirtschaftsförderung Solingen.
Wozu unter anderem auch ein Zentrum für E-Mobilität gehören könnte. Denn wie der bei der Wirtschaftsförderung für „Stöcken 17“zuständige Projektleiter Achim Willke nun bestätigte, laufen aktuell Gespräche zwischen Stadt, Wirtschaftsförderung und den in der nahen Kohlfurth beheimateten Bergischen Museumsbahnen, bei denen es genau um eine solche Einrichtung geht.
Tatsächlich hatten die Museumsbahnen vor knapp zwei Jahren erstmals die Idee ins Spiel gebracht, auf dem Rasspe-Areal ein Verkehrsmuseum einzurichten. Ein Plan, der nach wie vor verfolgt wird, inzwischen allerdings erweitert wurde – soll ein mögliches Kompetenzzentrum
für E-Mobilität doch nicht allein einen Blick zurück in die Vergangenheit, sondern zudem in die Zukunft werfen.
Parallel werden aber auch die Verhandlungen mit gewerblichen Partnern weitergeführt. So gibt es einen Investor, der starkes Interesse an den unter Denkmalschutz stehenden Bestandsgebäuden an der Straßenfront des Rasspe-Geländes hat – und mit dem die Gespräche laut Wirtschaftsförderung gut vorankommen. „Die Verhandlungen sind sehr weit fortgeschritten“, sagte Projektleiter Willke am Montag auf Anfrage.
Darüber hinaus werden momentan zwei Gutachten erstellt. Dabei geht es einerseits um den Lärm, der von dem neuen Gewerbegebiet ausgehen könnte und andererseits um die verkehrstechnische Erschließung. „Bei dem Mobilitätskonzept werden unterschiedliche Verkehrsträger in die Beobachtung miteinbezogen“, betonte Achim Willke, der in diesem Kontext einmal mehr auf eine eventuelle Revitalisierung der alten Straßenbahnstrecke zwischen der Solinger Innenstadt sowie der Kohlfurth verwies.
Zwar gelte es, so Willke, zuerst noch einige Fragen wie etwa nach den Eigentumsverhältnissen auf der Trasse zu klären. Gleichzeitig sei es aber ein Vorteil, dass die Trassenteile auf dem Rasspe-Gelände der Wirtschaftsförderung selbst gehörten, so dass eine spätere Anbindung des Areals für Radfahrer und Fußgänger bereits heute vorbereitet werden könne. So ist vorgesehen, bei der demnächst anstehenden Einebnung der hinteren Rasspe-Flächen den Übergang in Richtung Innenstadt gleich mitzubedenken und auf diese Weise eine gute Verbindung unter anderem zum Stöckerbergtunnel zu schaffen.
Läuft alles weiterhin nach Plan, wird das Bebauungsplan-Verfahren im Sommer angegangen. Dieses wird auch auf Grundlage der zurzeit in Arbeit befindlichen Gutachten erfolgen.