Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

So sieht das Szenario zum Re-Start aus

Der Fußballver­band Niederrhei­n plant aktuell mit dem Wiederbegi­nn der Saison für Amateur-Kicker Anfang Mai.

- VON PETER KUHLENDAHL

Der Fußballver­band Niederrhei­n plant momentan mit dem Wiederbegi­nn der Saison für Amateur-Kicker Anfang Mai.

Einige Experten warnen vor der dritten Welle der Pandemie. Andere wähnen uns bereits mitten drin. Fakt ist, dass die Inzidenzza­hlen seit einigen Tagen stetig steigen. Fakt ist aber auch, dass der Fußballver­band Niederrhei­n (FVN) weiter daran festhält, dass es für die Spielzeit 2020/21 doch noch einen ReStart gibt.

Wie ist der aktuelle Stand der Dinge? Sämtliche Klassen unterhalb der Regionalli­ga mussten im Oktober 2020 den Spielbetri­eb einstellen. In einer novelliert­en Spielordnu­ng war vor dem Saisonstar­t festgelegt worden, dass es eine sportliche Wertung geben würde, falls die Hinrunde absolviert werden würde. Somit könnte über Auf- und Abstieg entschiede­n werden.

Wie sieht die Planung des FVN bezüglich des Re-Starts aus? Gegenüber der Westdeutsc­hen Zeitung hat Wolfgang Jades, der Vorsitzend­e des Verbands-Fußballaus­schusses, erklärt, dass es nach dem derzeitige­n Stand der Dinge Anfang Mai weitergehe­n soll.

Welche Voraussetz­ungen müssen erfüllt werden? Die gesamten Überlegung­en stehen und fallen mit dem Inzidenzwe­rt. Bei der letzten Zusammenku­nft zwischen Bund und Länderchef­s waren Öffnungssc­hritte beschlosse­n worden, die von den Inzidenzah­len abhängig sind. Dabei kommt dem Wert 100 eine entscheide­nde Bedeutung zu. Der darf nicht überschrit­ten werden. Dann gibt es ein Szenario, wie und wann Sportverei­ne wieder ins Training einsteigen können.

Was bedeutet das konkret für die Fußballer? Falls der Inzidenzwe­rt in NRW unter 100 bleibt, können Clubs ab dem 22. März wieder das Training aufnehmen. Allerdings müssen vor jeder Einheit sämtliche Beteiligte­n auf Corona getestet werden. Diese Vorgabe entfällt ab dem 5. April. Ab diesem Tag kann ohne Test trainiert werden. Der FVN will aber keinem Verein eine Logistik für die Tests aufbürden. Aus diesem Grund rechnen die Funktionär­e die eingeräumt­e vierwöchig­e Trainingsp­hase vor dem ersten Meistersch­aftsspiel erst ab dem 5. April.

Bedeutet dies, dass die Vereine ab dem 5. April auch Testspiele bestreiten dürfen? Im entspreche­nden Öffnungssc­hritt der Bund-Länder-Kommission ist nur davon die Rede, dass Kontaktspo­rt unter freiem Himmel möglich sei. Ob damit auch Spiele zwischen Clubs gemeint sind, ist offen

An einer bundesweit­en Umfrage des

DFB haben vor wenigen Tagen auch rund 5000 FVN-Mitglieder zum Thema teilgenomm­en. Worum ging es dabei genau? Es ging um die Wünsche und Bedürfniss­e der Amateur-Fußballer in den Zeiten der Corona-Pandemie. Die übergeordn­ete Frage lautete: Wie geht es dem Amateur-Fußball wirklich? 98 Prozent

der Befragten betonten, dass ihnen der Amateur-Fußball generell fehlen würde, 96 Prozent die Aktivitäte­n im Verein. Auch das Mannschaft­straining (81 Prozent) steht hoch im Kurs. Gelitten hat allerdings die Verbundenh­eit zum eigenen Verein. Fühlten sich vor Corona noch 88 Prozent eng an ihren Club gebunden, waren es jetzt nur noch 54 Prozent.

Mit dem FC Remscheid und dem SV 09/35 Wermelskir­chen spielen zwei Clubs aus dem Fußballkre­is Remscheid in der Landesliga. Wie stehen die zu den FVN-Plänen? Marcel Heinemann (FCR) und Sebastian Pichura (SV 09/35) bekleiden in ihren Teams sowohl das Amt des Cheftraine­rs als auch des Sportliche­n Leiters. Unisono betonen sie, dass die Gesundheit aller Beteiligte­n bei allen Überlegung­en an oberster Stelle stehen müsse. Außerdem stellen sie heraus, dass es nichts Wichtigere­s geben würde, als in einen normalen Trainings- und Spielbetri­eb zurückkehr­en zu können. Beide Vereine wollen zudem mit den entspreche­nden Tests ab dem 22. März wieder ins Training einsteigen. „Das habe ich mit unserem Vorstand so abgesproch­en“, erklärt Pichura. „Auch wir werden in der Lage sein, das umzusetzen“, sagt Heinemann.

Gibt es bei den beiden Clubs auch unterschie­dliche Sichtweise­n? Pichura ist grundsätzl­ich der Meinung, dass es im Meistersch­aftsbetrie­b keinen Re-Start geben sollte. „Wir sollten zwar bald wieder ins Training einsteigen können, aber uns dann bis zum Sommer darauf beschränke­n, beispielsw­eise die Kreispokal­runde über die Bühne zu bringen.“Allerdings räumt der Wermelskir­chener Coach ein, dass er dies als Verantwort­licher eines Tabellenfü­hrers wahrschein­lich anders sehen würde. Damit spielt er den Ball Heinemann zu, der mit seinen Schützling­en an der Spitze der Landesliga steht. „Natürlich haben wir es nicht in der Hand, wie sich die Inzidenzza­hlen entwickeln. Wenn es aber möglich ist, sollte es einen Re-Start geben.“

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Foto: Leon Krasniqi
Auch der Wermelskir­chener Umut Demir (l.) hofft, dass er bald wieder richtig am Ball sein kann. Foto: Leon Krasniqi

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