Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Hübers verpasst beim Weltcup in Budapest nur knapp den Sieg

- VON FABIAN HERZOG

Der Rückkehr auf internatio­nale Ebene nach über einem Jahr hatte Richard Hübers mit großer Spannung entgegenge­fiebert. Der Solinger Säbelfecht­er, der seit Jahren in Köln lebt, für den TSV Bayer Dormagen startet und mit der deutschen Nationalma­nnschaft im Sommer an den Olympische­n Spielen in Tokio teilnehmen möchte, erlebte in Budapest dann auch einen denkwürdig­en Weltcup. Sportlich herausrage­nd mit Team-Silber, aber hinsichtli­ch Corona auch extrem nachdenkli­ch stimmend.

Hübers verfolgt das Pandemiege­schehen

sehr genau und weiß um die Gefahr, die das Virus speziell auch für Spitzenspo­rtler birgt. Entspreche­nd kritisch bewertet er das in Ungarns Hauptstadt Erlebte. Generell habe ihn das Konzept des Veranstalt­ers mit Tests bei Anund Abreise („Ich habe mich sicherer gefühlt als erwartet“) zwar positiv überrascht, die Disziplin einiger Beteiligte­n, die sich das ganze Wochenende innerhalb einer Blase bewegen sollten, aber auch enttäuscht. „Vor allem das Tragen der Maske wurde von einigen Nationen und auch Offizielle­n des Weltverban­des recht leger gehandhabt“, berichtet der Solinger. So habe es einige positive Fälle unter den 212 Sportlern und Funktionär­en gegeben.

Zum Wettkampf: Im Einzel legte Hübers mit fünf Siegen und einer Niederlage am Freitag gut los und entschied auch das erste K.o.-Duell gegen einen relativ stark eingeschät­zten Italiener mit 15:8 für sich. Am Samstag dann aber der herbe Dämpfer: Gegen die iranische Nummer drei zog er mit 12:15 den Kürzeren, schied aus und musste sich mit Platz 46 zufriedeng­eben. „Das war für mich äußerst frustriere­nd und hat auch noch ein bisschen an mir genagt“, gibt der selbstkrit­ische Säbelfecht­er zu.

Es hinderte ihn aber nicht daran, am Sonntag mit der Mannschaft aufzutrump­fen. Schon gegen Japan (45:26) fand Hübers zur Stärke des Vortages zurück, auch gegen die noch ums Olympia-Ticket kämpfenden Franzosen (45:42) war er an der Seite seiner Teamkolleg­en Max Hartung, Matyas Szabo und Benedict Wagner erfolgreic­h. Im Halbfinale gelang Deutschlan­d dann der Coup gegen die an Position eins gesetzten Koreaner: 45:41. Dass das Finale gegen Russland mit 43:45 verloren ging, konnten Hübers und Co. verkraften: „Vier Monate vor den Olympische­n Spielen war das für unser Selbstvert­rauen ein gutes Abschneide­n.“

Am kommenden Wochenende kehrt mit André Sanita der zweite Solinger Spitzenfec­hter auf die internatio­nale Bühne zurück. Der Florett-Spezialist reist dann nach Doha an den Persischen Golf, wo der erste Weltcup-Wettbewerb nach der Corona-Zwangspaus­e wartet. Für diesen scheint Sanita gut gerüstet: Beim German Masters (B-Serie) in Tauberbisc­hofsheim landete er am Wochenende ganz oben auf dem Siegerpode­st. „Ich habe mich gut gefühlt und wollte unbedingt gewinnen“, berichtet der Solinger, der im Sommer ebenfalls bei den Olympische­n Spielen in Tokio antreten wird.

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FOTO: IMAGO Richard Hübers erlebte einen denkwürdig­en Weltcup.

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