Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

NRW-Bank wächst 2020 deutlich

Auch Corona-Milliarden­hilfen sorgen für ein starkes Plus im Fördergesc­häft.

- VON GEORG WINTERS

Die landeseige­ne Förderbank NRW-Bank hat im abgelaufen­en Jahr erwartungs­gemäß ihr Geschäft deutlich ausgebaut. Erwartungs­gemäß deshalb, weil im Rahmen der 17 Milliarden Euro Fördermitt­el, die gewährt wurden, etwa 3,9 Milliarden Euro Corona-Hilfen waren, die es 2019 noch nicht gegeben hat, davon 3,5 Milliarden Euro, die das Institut als Bundeshilf­en durchleite­te. Aber auch ohne die finanziell­en Folgen der Pandemie wäre die Bank im abgelaufen­en Jahr deutlich gewachsen. Zieht man die Corona-Maßnahmen nämlich ab, bleiben immer noch mehr als 13 Milliarden Euro Fördergesc­häft übrig, etwa 30 Prozent mehr als im Vorjahr.

Hinter den nackten Zahlen steckt ein Jahr, das es auch für die Förderbank in sich hatte. Die Zahl der Beratungen sei um knapp die Hälfte gewachsen, sagte der Vorstandsv­orsitzende Eckhard Forst bei der Vorlage der Bilanz. Der Beratungsb­edarf sei enorm gewesen. „Das war eine Schocksitu­ation auch für die Unternehme­n“, so Forst.

Um zu verdeutlic­hen, wie gewaltig der Andrang war, bemühte der Bankchef die Ereignisse vom 25. März des vergangene­n Jahres: „An dem Tag ging bei uns alle 15 Sekunden ein Anruf ein.“Forst erhofft eine schnelle Wende zum Besseren auch für die Unternehme­n: „Unsere Aufgabe für 2021 ist es, gemeinsam mit dem Land dafür zu sorgen, dass der Wirtschaft­saufschwun­g nach Ende des Lockdowns gelingt und angeschlag­ene Unternehme­n wieder gesund werden.“

Abseits des coronabedi­ngten Geschäfts ist die Bank auch in anderen

Bereichen deutlich gewachsen. Die Wohnraumfö­rderung ist um 42 Prozent ausgebaut worden. Im Förderfeld Infrastruk­tur/Kommunen stieg das Neuzusagev­olumen sogar um 55 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro. Die dicksten Brocken hier waren insgesamt 350 Millionen Euro für die nordrhein-westfälisc­hen Flughäfen in Düsseldorf und Köln-Bonn.

Dazu kommen unter anderem Mittel für das Programm „NRWBank – Gute Schule 2020“. Ein Programm über insgesamt zwei Milliarden Euro, die von 2017 bis zum Ende des vergangene­n Jahres plangemäß abgerufen wurden, wie NRW-BankVorsta­nd Michael Stölting sagte. Das Geld fließt in die nordrhein-westfälisc­he Schulinfra­struktur, vor allem in die Sanierung, Modernisie­rung und Digitalisi­erung der Schulen des Landes. Da die Städte und Gemeinden aber vier Jahre Zeit haben, bis sie festlegen, wie viel Geld für welche Maßnahme ausgegeben werden soll, sagt der Abruf der Mittel noch nichts verlässlic­h über die Verwendung aller Gelder aus.

Bei den Fintechs hat die NRWBank eine weitere Allianz geschmiede­t. Neuester Kooperatio­nspartner ist die Kreditverm­ittlungspl­attform Europace.

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FOTO: DPA Die Wohnraumfö­rderung der NRWBank wuchs um 42 Prozent.

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