Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Wohnprojekt in Wald nimmt die nächste Hürde
Bezirksvertreter und Ausschuss stimmen der Planung mehrheitlich zu. Kritik kommt vor allem von FDP und Linken.
(bjb) Das Wohnprojekt an der Ecke Rembrandtstraße und Locher Straße in Wald hat eine weitere Hürde genommen. In einer gemeinsamen Sitzung stimmten die Mitglieder der Bezirksvertretung (BV) Wald und des Ausschusses für Städtebau, Stadtentwicklung und Digitale Infrastruktur (ASSD) am Montagabend dem neuen Entwurf des Bebauungsplans mehrheitlich zu. Damit beginnt die nächste Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung.
Der Berliner Investor Kondor Wessels wird das „Greeen“genannte Projekt bauen, ursprünglich waren 170 bis 175 Wohneinheiten geplant. Dieser Wert soll nun auf 167 festgelegt werden, berichtete Stadtdirektor und Baudezernent Hartmut Hoferichter. „Außerdem haben wir die Anzahl der Stellplätze noch einmal erhöht, so dass jetzt auf jede Wohneinheit ein Stellplatz kommt.“Im Außenbereich sei eine größere Spielfläche geschaffen worden, die öffentlich zugänglich sein soll.
In einem separaten, zweigeschossig geplanten Gebäude an der Wiedenkamper Straße werde wie geplant eine Kindertagesstätte errichtet. Betreiber wird das „Kinder Therapie Zentrum Solingen“sein, das den bisherigen Standort der inklusiven Kita an der Weyerstraße aufgeben muss. Die Planung des nun beschlossenen Entwurfs ermögliche, die Zahl der Gruppen von drei auf vier zu erhöhen.
In den Entwurf, der nun öffentlich ausgelegt wird, seien bereits Anregungen von Anwohnern eingeflossen, erklärte Hoferichter auf Basis einer rund 30-seitigen Vorlage. So werde die ursprünglich geplante, sechsgeschossige Bebauung am Eingang Rembrandtstraße auf vier Obergeschosse reduziert – damit füge sich das Projekt „deutlich harmonischer in den städtebaulichen Kontext“ein.
Auf dem für „Greeen“vorgesehenen Grundstück ist derzeit noch Breuer & Schmitz zu Hause. Das Walder Traditionsunternehmen will sich neu aufstellen und wird dafür in das Gewerbegebiet Monhofer Straße umziehen. Die Bauarbeiten dort sollen im April beginnen, bestätigte Geschäftsführer Markus Müller.
Die FDP, in der BV durch Heinz-Wilhelm Westring und im ASSD durch den Kreisvorsitzenden Robert Weindl vertreten, stimmte gegen die Pläne. Zwar unterstützten die Liberalen grundsätzlich, dass diese Lücke mit Wohnbebauung geschlossen werde. Aber: „Wir können einer Bauleitplanung ohne Schaffung von Ausgleichflächen für verlorengehende Gewerbeflächen nicht zustimmen“, betonte Weindl. Bereits beim Olbo-Gelände oder der Beckmann-Brauerei seien keine Ersatzflächen geschaffen worden. „Solingen braucht einen Masterplan zur Entwicklung von Gewerbeflächen – und zwar jetzt“, erklärte Weindl.
Neben der FDP stimmte auch die Fraktion Die Linke/Die Partei gegen die Pläne. Ausschussmitglied Erik Pieck kritisierte, dass keine Sozialwohnungen geplant worden seien, obwohl doch stadtweit ein Anteil von 30 Prozent bei Bauprojekten vereinbart sei. Bezirksbürgermeisterin Birgit Zeier (SPD) entgegnete, dass an der Friedrich-Ebert-Straße derzeit 53 Wohnungen entstünden, die alle sozial gefördert seien.