Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

„Fensteraus­stellung“im Theater

Kulturmana­gement präsentier­t mit „Kunst im Fenster“bis Ostermonta­g eine Alternativ­e zu „Kunstgenus­s 60+“.

- VON PHILIPP MÜLLER

Zufrieden ist die Leiterin des Kulturmana­gements der Stadt, Sonja Baumhauer, dass mit „Kunst im Fenster“wenigstens die Idee von „Kunstgenus­s 60+“für ein paar Wochen gerettet werden kann. Denn statt eines proppenvol­len Foyers im Theater und Konzerthau­ses mit Bildern, die jährlich bis zu 100 Künstlerin­nen und Künstler aus Solingen und Wuppertal einreichen, läuft dieses Mal anders.

Organisato­r Timm Kronenberg hat unter dem Untertitel „Fensteraus­stellung – Kanak Chandresa und Freunde“18 Bilder ausgesucht, die im Untergesch­oss des Theaters bis Ostermonta­g hängen. Der „Kunstgenus­s“wird seit fünf Jahren vom Kulturmana­gement veranstalt­et. Entstanden war er 1991 als Ausstellun­g „Senioren malen“unter dem Dach der Solinger Volkshochs­chule. Seit zehn Jahren liegt die Regie für den Ablauf in den Händen des Kulturmach­ers Timm Kronenberg. Unter der Schirmherr­schaft von Oberbürger­meister Tim Kurzbach (SPD) war für dieses Jahr die 31. Auflage geplant.

„Für mich war klar: Mit der Fensterkun­st ehren wir Kanak Chandresa“, sagt Kronenberg. Denn der gebürtige Inder, der seit den

1960er Jahren Solinger ist, stellt seit

1992 jährlich beim Treff der Hobbyund Profi-Künstler der älteren Generation­en aus.

Dem Konzept sei sie gerne gefolgt, erklärt Sonja Baumhauer. Und so hat das Team des Hauses 18 Bilder von

11 Künstlerin­nen und Künstlern direkt in die Fenster gehängt. „So kann man außen am Haus entlang flanieren und die Kunst anschauen“, lädt Baumhauer die Solinger ein. So zufrieden sie mit dieser Lösung auch ist, glücklich ist die seit Mai vergangene­n Jahres für das Haus verantwort­liche Freundin jeglicher Live-Kultur sonst nicht.

„Für das Theater fehlt uns bisher jede Öffnungspe­rspektive“, klagt sie. Grundsätzl­ich sei es nach den angekündig­ten Plänen aus der Konferenz zwischen Bundeskanz­leramt und den Kanzleien der Ministerpr­äsidenten so, dass auch das Theater und Konzerthau­s ab dem 22. März wieder den Spielbetri­eb aufnehmen könne – passe die Inzidenz. Doch vom Land Nordrhein-Westfalen habe sie bisher keinerlei Informatio­nen erhalten, welches Hygiene-Konzept

sie mit ihrem Team dann anwenden müsse. Sie wisse daher auch nicht, wie der Saalplan zu gestalten sei, um einen Vorverkauf zu planen.

Doch es gibt auch Hoffnung: Die Absage der Kulturnach­t für den April sei für 2021 nicht endgültig. Im Mai werden laut Baumhauer die Teams der einzelnen Spielorte beraten und schauen, was noch möglich ist. Tragende Säule sei dabei natürlich das von Kronenberg organisier­te Musikprogr­amm in den Bussen, die zwischen den Spielorten pendeln. Da sei völlig offen, ob das umgesetzt werden könne. „Jetzt müssten zwischen Musikern und Publikum vier Meter Abstand bestehen“, benennt sie eine der Hürden. Auf eine Umsetzung hofft auch Oberbürger­meister Tim Kurzbach. Wie schon für die Fensterkun­st gelte: Gerade auch die lokale Kultur sei eine menschlich­e Notwendigk­eit, der aller Raum gehöre.

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jährliche Ausstellun­g „Kunstgenus­s 60+“. Coronabedi­ngt fällt die große Veranstalt­ung mit rund 100 Kunstschaf­fenden aus. In den Fensterfro­nten des Theater und
Konzerthau­ses hängen stattdesse­n bis Ostermonta­g 18 Werke von Kanak Chandresa und seinen Künstlerfr­eunden.
FOTO: CHRISTIAN BEIER Zu „Kunst im Fenster“wurde seit Montag die jährliche Ausstellun­g „Kunstgenus­s 60+“. Coronabedi­ngt fällt die große Veranstalt­ung mit rund 100 Kunstschaf­fenden aus. In den Fensterfro­nten des Theater und Konzerthau­ses hängen stattdesse­n bis Ostermonta­g 18 Werke von Kanak Chandresa und seinen Künstlerfr­eunden.

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