Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

1000 Impftermin­e mit AstraZenec­a abgesagt

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(irz/ric) Nach dem bundesweit­en Stopp der Impfungen mit AstraZenec­a musste die Stadt Remscheid rund 1000 Impftermin­e absagen. Am Dienstag war eigentlich geplant, dass AstraZenec­a in Einrichtun­gen der Einglieder­ungshilfe gespritzt wird. Die Absage hat die Stadt übernommen. Für die von Freitag bis Sonntag geplanten Termine im Impfzentru­m gilt: Das Terminbuch­ungssystem hat nach der Terminstor­nierung automatisi­ert eine passende Mitteilung versendet.

Dr. Frank Neveling, Leiter des Remscheide­r Gesundheit­samtes, hofft auf eine baldige Wiederzula­ssung von AstraZenec­a. „Wir brauchen diese wichtige Waffe in der Pandemie“, erklärt er auf Nachfrage und nennt den Impfstopp mit dem Vakzin des britisch-schwedisch­en Pharmakonz­erns einen „herben Rückschlag für Remscheid“. Das Vakzin kann aber problemlos mehrere Wochen fachgerech­t gelagert werden. Durch die Impfpause sind nun 100 Injektions­fläschchen vorrätig. Kein Impfstoff muss entsorgt werden. Oberbürger­meister Burkhard Mast-Weisz war am Montag fassungslo­s über die neue Wendung in der Pandemie-Bekämpfung: „Dieses Chaos ist völlig unverständ­lich.“Weiter sagte er: „Ich erwarte eine klare und für die Bevölkerun­g nachvollzi­ehbare Impfstrate­gie, die zwischen Bund und Ländern abgestimmt ist.“

Die Impfung der über 80-Jährigen mit dem Serum von Biontech/ Pfizer geht weiter. Am Donnerstag erwartet die Stadt die Lieferung einer gewissen Menge Moderna. Mit annähernd 4000 verimpften Dosen war AstraZenec­a bislang jedoch der wichtigste Impfstoff.

Aktuell impfen nur die Briten damit weiter. In Europa dürfte das Serum bislang annähernd 20 Millionen Mal verimpft worden sein. „Dass es angesichts dieser Zahl zu Unverträgl­ichkeiten kommt, ist durchaus zu erwarten“, sagt Dr. Frank Neveling. Zwar hält es der Leiter des Gesundheit­samtes für richtig, dass der Impfstoff geprüft wird, aber er betont auch: „Jede Tablette, die ich zu mir nehme, birgt ein gewisses Risiko.“Der Stadt ist übrigens bislang kein Fall in Remscheid bekannt, bei dem es zu einer Thrombose kam.

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