Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Frischzellenkur für die RTV-Hallen
Der Remscheider TV saniert seine Sportanlagen an der Theodor-Körner-Straße. Unterstützung gibt es aus dem Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“. Im Zuge der Umbauten soll auch die Parksituation optimiert werden.
Ein ungewohntes Bild bieten die Hallen des Remscheider Turnvereins von 1861 (RTV) an der Theodor-Körner-Straße. Nicht nur sind sie seit Wochen leer, weil Sport coronabedingt zurzeit nicht möglich ist – auch befinden sich Löcher in den Wänden und der typische Turnhallenboden ist beinahe gänzlich verschwunden.
Anfang vergangener Woche hat dort der Umbau der Hallen zur „Modernen Sportstätte 2022“begonnen, berichtet Lutz Pflugrad, Vorsitzender des Gebäudemanagements des Vereins. Das gleichnamige Förderprogramm des Landes NRW unterstützt private Vereine mit Eigentum dabei, ihre Sportstätten zu modernisieren. „Für Vereine ist es sonst recht schwierig, aus eigenen Einkünften solche Maßnahmen zu finanzieren“, erklärt Pflugrad.
So wird nun der PVC-Boden in Halle 1 abgetragen und erneuert. Der alte Boden sei verschlissen. „Er ist zu glatt geworden. Für manche Sportarten wie Tischtennis oder Badminton braucht man einen stumpferen Boden.“Ausfallschritte und Stoppbewegungen wären sonst nicht gefahrlos möglich. Der Sicherheit dienen sollen auch Prallschutzwände, die rundum angebracht werden. Diese Wandpolsterungen sollen Stürze abmildern.
In dem Zuge müssen auch die alten Heizkörper weichen. „Sie entsprechen nicht mehr dem Stand der Dinge“, sagt Pflugrad. Da aber weiterhin geheizt werden müsse – im Winter liegen die Temperaturen in der Halle sonst nur bei etwa fünf Grad – werde ein Heizkörperband in Höhe der Basketballkörbe angebracht. So würden die Heizkörper ebenfalls aus dem Gefahrenbereich geholt werden. „Durch die Strahlkörperwärme gibt es ein anderes Wärmegefühl“, erklärt Lutz Pflugrad. In Halle 2 bleibt der Boden derweil bestehen. Dort werden aber ebenfalls die Prallschutzwände angebracht. Die alten Tore zum Gerätelager
und zum Notausgang werden durch modernere ersetzt.
Die Kosten für die Umbaumaßnahmen belaufen sich auf etwa 160.000 Euro. 85 Prozent davon werden vom Land gefördert. Aber mit dem Boden, den Prallschutzwänden und der Sanierung der Heizung ist noch nicht Schluss. Weitere Maßnahmen stehen noch aus: Ein Fassadenanstrich und die Ertüchtigung des Daches von Halle 2 seien ebenso geplant wie die Modernisierung der Umkleiden. Auch dafür stehe der Fördertopf zur Verfügung, der – inklusive der Kosten für den aktuellen Umbau – etwa 300.000 Euro umfasse. Die Umsetzung der weiteren Maßnahmen soll dann aber erst im nächsten Jahr erfolgen.
„Im langfristigen Plan soll eine multitechnologische Halle entstehen“, sagt Jan Christoph Heinsch, für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Dafür wurden vier Lautsprecher mit Unterstützung der Sparkasse angeschafft, so dass Sportler die Musikanlage nun auch über Bluetooth nutzen können. Gerade die Tanzsportarten wie Zumba und Aerobic kommen nicht ohne Musik aus. Auch für Veranstaltungen seien die Musikanlagen geeignet. Dabei sei auch die Ausstattung mit freiem WLAN im Gespräch.
Im Zuge der Umbauten soll auch die Parksituation optimiert werden. Dafür sei eine Begehung in Planung. „Die eine Stunde Parkzeit an der Hindenburgstraße reicht bei weitem nicht für einen 90-minütigen Sportkurs aus“, erklärt Heinsch. Wie etwaige Lösungen aussehen könnten, ist allerdings noch unklar.