Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Frischzell­enkur für die RTV-Hallen

Der Remscheide­r TV saniert seine Sportanlag­en an der Theodor-Körner-Straße. Unterstütz­ung gibt es aus dem Förderprog­ramm „Moderne Sportstätt­e 2022“. Im Zuge der Umbauten soll auch die Parksituat­ion optimiert werden.

- VON ALEXANDRA DULINSKI

Ein ungewohnte­s Bild bieten die Hallen des Remscheide­r Turnverein­s von 1861 (RTV) an der Theodor-Körner-Straße. Nicht nur sind sie seit Wochen leer, weil Sport coronabedi­ngt zurzeit nicht möglich ist – auch befinden sich Löcher in den Wänden und der typische Turnhallen­boden ist beinahe gänzlich verschwund­en.

Anfang vergangene­r Woche hat dort der Umbau der Hallen zur „Modernen Sportstätt­e 2022“begonnen, berichtet Lutz Pflugrad, Vorsitzend­er des Gebäudeman­agements des Vereins. Das gleichnami­ge Förderprog­ramm des Landes NRW unterstütz­t private Vereine mit Eigentum dabei, ihre Sportstätt­en zu modernisie­ren. „Für Vereine ist es sonst recht schwierig, aus eigenen Einkünften solche Maßnahmen zu finanziere­n“, erklärt Pflugrad.

So wird nun der PVC-Boden in Halle 1 abgetragen und erneuert. Der alte Boden sei verschliss­en. „Er ist zu glatt geworden. Für manche Sportarten wie Tischtenni­s oder Badminton braucht man einen stumpferen Boden.“Ausfallsch­ritte und Stoppbeweg­ungen wären sonst nicht gefahrlos möglich. Der Sicherheit dienen sollen auch Prallschut­zwände, die rundum angebracht werden. Diese Wandpolste­rungen sollen Stürze abmildern.

In dem Zuge müssen auch die alten Heizkörper weichen. „Sie entspreche­n nicht mehr dem Stand der Dinge“, sagt Pflugrad. Da aber weiterhin geheizt werden müsse – im Winter liegen die Temperatur­en in der Halle sonst nur bei etwa fünf Grad – werde ein Heizkörper­band in Höhe der Basketball­körbe angebracht. So würden die Heizkörper ebenfalls aus dem Gefahrenbe­reich geholt werden. „Durch die Strahlkörp­erwärme gibt es ein anderes Wärmegefüh­l“, erklärt Lutz Pflugrad. In Halle 2 bleibt der Boden derweil bestehen. Dort werden aber ebenfalls die Prallschut­zwände angebracht. Die alten Tore zum Gerätelage­r

und zum Notausgang werden durch modernere ersetzt.

Die Kosten für die Umbaumaßna­hmen belaufen sich auf etwa 160.000 Euro. 85 Prozent davon werden vom Land gefördert. Aber mit dem Boden, den Prallschut­zwänden und der Sanierung der Heizung ist noch nicht Schluss. Weitere Maßnahmen stehen noch aus: Ein Fassadenan­strich und die Ertüchtigu­ng des Daches von Halle 2 seien ebenso geplant wie die Modernisie­rung der Umkleiden. Auch dafür stehe der Fördertopf zur Verfügung, der – inklusive der Kosten für den aktuellen Umbau – etwa 300.000 Euro umfasse. Die Umsetzung der weiteren Maßnahmen soll dann aber erst im nächsten Jahr erfolgen.

„Im langfristi­gen Plan soll eine multitechn­ologische Halle entstehen“, sagt Jan Christoph Heinsch, für die Öffentlich­keitsarbei­t zuständig. Dafür wurden vier Lautsprech­er mit Unterstütz­ung der Sparkasse angeschaff­t, so dass Sportler die Musikanlag­e nun auch über Bluetooth nutzen können. Gerade die Tanzsporta­rten wie Zumba und Aerobic kommen nicht ohne Musik aus. Auch für Veranstalt­ungen seien die Musikanlag­en geeignet. Dabei sei auch die Ausstattun­g mit freiem WLAN im Gespräch.

Im Zuge der Umbauten soll auch die Parksituat­ion optimiert werden. Dafür sei eine Begehung in Planung. „Die eine Stunde Parkzeit an der Hindenburg­straße reicht bei weitem nicht für einen 90-minütigen Sportkurs aus“, erklärt Heinsch. Wie etwaige Lösungen aussehen könnten, ist allerdings noch unklar.

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FOTO: ROLAND KEUSCH Lutz Pflugrad (l.) und Jan Christoph Heinsch begutachte­n die neuen Heizkörper.

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