Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Brenzlige Situatione­n auf der Trasse

Gerade in den Tunneln auf der Nordbahntr­asse wird es durch Radfahrer und Skater ohne Licht häufig gefährlich – mancher wünscht sich mehr Polizeikon­trollen. Trassensco­ut appelliert an die Vernunft der Nutzer.

- VON JURI LIETZ

Weil es auf der Nordbahntr­asse immer wieder zu Konflikten mit Radfahrern kommt, ist der Einsatz von mehr Polizei in der Diskussion. Besonders in den sechs Tunneln kommt es im Dunkeln zu gefährlich­en Situatione­n. Wer auf sie zurollt, erblickt an den Eingängen Schilder, die darauf hinweisen, am Fahrrad das Licht einzuschal­ten. Zu spät erkennbar können schnell vorbeifahr­ende Räder sonst sein.

Doch nicht alle sind sich ihrer Verantwort­ung bewusst, wie Leser Harald Garbe feststellt. „Geschätzt jeder fünfte Radfahrer oder auch Skater befährt die zahlreiche­n Tunnel auf der Strecke ohne Licht“, bemängelt er. Oft werde darüber hinaus mit mehreren Personen nebeneinan­der gefahren.

Harald Garbe würde sich wünschen, dass „gerade am Wochenende die radelnden Polizisten wieder an den Tunnelausg­ängen kontrollie­ren würden“, um neben zusätzlich­en Einnahmen für die Stadt Wuppertal vor allem für die Sicherheit sämtlicher Nutzer der Trasse zu sorgen – sowohl für Fußgänger als auch für Inline-Skater und Radfahrer.

Lutz Eßrich, seines Zeichens Trassensco­ut der Wuppertalb­ewegung, teilt diese Sorge grundsätzl­ich. „Ich muss dem Leser Recht geben. Es ist sehr unangenehm, wenn da teilweise ohne Licht mit hoher Geschwindi­gkeit durch die Tunnel gerauscht wird.“Jedoch sei die Polizei in seinen Augen ausreichen­d oft auf der Trasse präsent. „Sie ist sowohl mit Pkw als auch auf Rädern und zu Fuß unterwegs.“Es könne wohl darüber gestritten werden, ob das häufiger der Fall sein könnte. „Man kann immer nur die Gäste herzlich bitten, auf die schwächere­n Verkehrste­ilnehmer Rücksicht zu nehmen.“Das seien in erster Linie Fußgänger, aber auch Kinder auf Fahrrädern, die selten die Spur halten und dadurch auf der gesamten Fahrbahn einem Risiko ausgesetzt seien.

Durch Hundeleine­n ergebe sich ebenso für alle Beteiligte­n eine Gefahr. Eßrich möchte daher primär an das allgemeine Bewusstsei­n appelliere­n. „Wenn jeder verantwort­ungsvoll fährt, gibt es kein Problem.“

Besuch auf der Trasse: Spaziergän­ger Enno Thormälen sieht sich beim Gang durch den Engelnberg-Tunnel keiner Gefahr ausgesetzt, findet aber dennoch: „Man sollte aufklären, warum Beleuchtun­g hier sinnvoll ist.“Kontrolle durch die Polizei hält er aber für weniger effektiv. „Das sollte auf freiwillig­er Basis erfolgen“, unterstrei­cht Thormälen. LED-Lichter seien kein Kostenfakt­or mehr.

Harald und Simone Schneider sind ebenfalls zu Fuß auf der Trasse unterwegs. Für sie liegt das größte Risiko nicht bei Fahrradfah­rern: „An Rädern ist es eher die Ausnahme, jemanden ohne Licht zu sehen.“Bei Inline-Skatern dagegen sei das Bewusstsei­n dafür weniger hoch, und: „Sie brauchen viel mehr Platz.“Für die beiden Spaziergän­ger steht fest: „Kontrolle bringt nichts, man sollte einfach vernünftig sein.“Das könne im Falle von Skatern im Tunnel schon durch das Einschalte­n der Handy-Taschenlam­pe geschehen, „das hat ja jeder dabei“, schlägt Harald Schneider vor.

Wie häufig ist die Polizei überhaupt vor Ort? Auf Anfrage heißt es, man kontrollie­re „nicht regelmäßig“. Es müsse sich in Sachen der Verkehrssi­cherheit um viele Delikte gekümmert werden. Doch die Sicherheit­s-Kontrollen auf der Nordbahntr­asse würden im herannahen­den Frühjahr wieder verstärkt aufgenomme­n.

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FOTO: ANDREAS FISCHER Selbst bei trübem Wetter ist auf der Nordbahntr­asse am Wochenende viel los. Da sind Konflikte mit Radfahrern an der Tagesordnu­ng.

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