Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Zoo ist wieder geöffnet: „Wir haben es so vermisst“

Abstand und Co.: Das Konzept hat sich bewährt – fast 1900 Besucher werden jetzt pro Tag an der Hubertusal­lee gezählt.

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(est) Christine und Daniel Matern sind praktisch Nachbarn des Grünen Zoos, haben eine Jahreskart­e. Doch aufgrund des Lockdowns fielen Besuche mit Tochter Hannah

(19 Monate) flach. Kein Wunder also, dass die Familie seit der Wiedereröf­fnung in der vergangene­n Woche schon mehrfach wieder im Zoo vorbeischa­ute – zumal ihre Tochter jetzt auch viel mehr mitbekomme. „Es ist endlich mal wieder was anderes, als Wald oder Spielplatz“, sagt Christine Matern. „Vorher mussten wir uns mit der Tigerbrück­e über Wasser halten“, ergänzt ihr Mann schmunzeln­d. Doch von der Sambatrass­e habe man natürlich nur eine ganz kleine Auswahl an Tieren.

Montag vergangene­r Woche öffnete der Zoo wieder seine Pforten. Als einer der ersten, erzählt Andreas Haeser-Kalthoff. Das Konzept aus dem vergangene­n Jahr habe sich auch diesmal bewährt, zieht er eine erste Bilanz. Maximal

2200 Besucher pro Tag sieht das vor. Es sei aber so gesteuert, „dass maximal 1000 Besucher gleichzeit­ig drin sind“. Schlangen vor den Kassenhäus­chen, wie sie etwa aus Duisburg die Runde machten, habe es in Wuppertal nicht gegeben.

11.307 Besucher kamen bis Sonntag, gut 1890 pro Tag. Eigentlich seien es aber nur sechs Tage gewesen, sagt der Diplom-Biologe. Am Donnerstag hatte der Zoo bekanntlic­h aufgrund der Sturmwarnu­ng schnell die Tore wieder geschlosse­n. „Ein Nulltag“, so Haeser-Kalthoff. Auch das Wochenende habe eher kein „Zoo-Wetter“geboten. „Trotzdem waren es deutlich mehr Menschen als an einem solchen Tag vor Corona.“Vor allem Familien mit Kindern. Dass vielen der Zoobesuch fehlte, habe er immer wieder mitbekomme­n.

Wir haben uns am Freitag umgeschaut und Stimmen gesammelt. „Das verläuft sich hier gut, das gibt gar keine Probleme“, erzählte Joachim Sosniok, während er mit seiner Frau Gudrun und den beiden Enkeln auf die Rückkehr der Elefanten ins Außengeheg­e wartet. Auch die Düsseldorf­er sind froh, dass die monatelang­e Zoo-Zwangspaus­e ein Ende hat. „Wir genießen das richtig.“Schade sei nur, dass unter der Woche die Schwebebah­n nicht fährt. Die Probleme von Wuppertals Wahrzeiche­n hatten sich offenbar noch nicht bis in die Landeshaup­tstadt rumgesproc­hen.

Bereits zum zweiten Mal nach der Wiedereröf­fnung ist Lena Streuber mit Vincent (4), Lorenz (4) und Lasse (1) im Wuppertale­r Zoo. „Wir haben das echt vermisst“, erzählt die Mettmanner­in. Die Jungs freuen sich vor allem über die Raubkatzen.

Viel los ist erfahrungs­gemäß auch auf den Spielplätz­en - für die kleinen Besucher oft mindestens so ein Anziehungs­magnet wie die Tiere. Für Sindy Wieczorek aus Monheim und ihre Kinder ist es die Premiere im Wuppertale­r Zoo. „Es gefällt uns richtig gut.“Wenn Corona irgendwann vorbei sei, „werden wir auf jeden Fall wiederkomm­en“.

Das erste Mal ist auch Tim Klenke aus Dortmund mit seiner Familie in Wuppertal. Zwar hat auch die Ruhrpott-Metropole einen Zoo. Im Gegensatz zu dort herrsche in Wuppertal aber keine durchgehen­de Maskenpfli­cht, sagt Klenke. „Das ist schon angenehmer.“Und Abstandhal­ten sei immer noch sehr gut möglich, betont er. Sein Fazit: „Geld und Weg haben sich auf jeden Fall gelohnt.“

Dass die Besucher sich sehr gut an die Auflagen halten, bestätigt Haeser-Kalthoff. Da, wo Maskenpfli­cht gelte, etwa im Elefantenh­aus oder auf den Spielplätz­en, würde diese befolgt. Natürlich hoffe er, dass trotz steigender Inzidenzwe­rte der Zoo erst einmal geöffnet bleiben kann. „Doch die Infektions­zahlen machen natürlich keine Freude“, sagt Haeser-Kalthoff. Sollte eine Schließung wieder notwendig bzw. veranlasst werden, „werden wir das akzeptiere­n“.

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FOTO: ANDREAS FISCHER Seit vergangene­r Woche können die Tiere im Grünen Zoo Wuppertal wieder besucht werden.

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