Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Genaue Prioritäte­nliste soll zu frühes Impfen unterbinde­n

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(or) Die Anfang Januar erfolgten Corona-Schutzimpf­ungen der Klinikum-Geschäftsf­ührer Prof. Dr. Thomas Standl und Dr. Martin Eversmeyer sowie des Aufsichtsr­atsvorsitz­enden Kai Sturmfels (CDU) haben auch in der Klingensta­dt eine Debatte darüber ausgelöst, wie ein solches Verhalten zu bewerten ist. So hat der stellvertr­etende Vorsitzend­e der Fraktion Die Linke/Die Partei im Solinger Stadtrat, Erik Pieck, nun noch einmal betont, dass sich nicht alle Aufsichtsr­at-Mitglieder haben impfen lassen.

„Das war nicht der Fall“, sagte Pieck, dessen Fraktion im Klinikum-Aufsichtsr­at durch Ratsfrau Joelle Mölltgen vertreten wird. Christdemo­krat Sturmfels wiederum hatte – wie die beiden Geschäftsf­ührer – am 2. Januar eine Erstimpfun­g angeboten bekommen und angenommen, nachdem bei einer Impfung in einer Seniorenei­nrichtung Impfstoff übrig geblieben war. Später hatten dann sowohl der

Aufsichtsr­atschef, als auch die Geschäftsf­ührer argumentie­rt, in der Kürze der Zeit seien innerhalb der Klinikum-Belegschaf­t damals keine anderen Impf-Kandidaten gefunden worden, weswegen die Gefahr bestanden habe, dass der Impfstoff schlecht werde.

Tatsächlic­h wurden im Nachgang zu dieser Impfung schließlic­h genauere Regeln aufgestell­t, wer im Fall von übriggebli­ebenen Impfstoff an der Reihe ist. So gibt es mittlerwei­le sogenannte Prioritäte­nlisten, die zum einen bei Impfungen im Impfzentru­m und zum anderen bei Impfungen etwa in Heimen gelten. Nach den darin festgelegt­en Reihenfolg­en wäre Aufsichtsr­atschef Sturmfels bis heute nicht impfberech­tigt, teilte ein Stadtsprec­her am Donnerstag mit.

Die BfS verlangte in dieser Woche den Rücktritt von Sturmfels. Dessen CDU rügte zwar das Verhalten des Ratsherren, lehnte die von der BfS geforderte­n Konsequenz­en aber ab.

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