Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Kreissynodalvorstand tagt heute in einer Videokonferenz
(red) In einer außergewöhnlichen Form wird die Synode des evangelischen Kirchenkreises Solingen heute zusammenkommen. In einer Videokonferenz wollen die 69 Delegierten aus Kirchengemeinden und Kirchenkreis weiter über Zukunftsfragen beraten. Normalerweise finden die Synoden des Solinger Kirchenkreises jeweils zweitägig in Juni und November statt. Die Pandemie macht aber auch hier neue Abläufe nötig.
Bei der Tagung steht eine Grundsatzentscheidung im Rahmen des
„Zukunftsbildes Klingenkirche 2030“an. Der Kreissynodalvorstand (KSV ) schlägt nach intensiven Beratungen mit Presbyterien und Ausschüssen vor, dass die Gemeinden auch in den kommenden Jahren in ihren gewohnten Grenzen und eigenen Traditionen weiterbestehen sollen. Für diese Tendenz hatten sich in den letzten Wochen fast alle Gemeindeleitungen ausgesprochen.
Um trotz des zu erwarten Rückgangs bei der Zahl der Personalstellen und bei der Finanzkraft auch zukünftig allen Menschen in der Stadt ein ausreichendes evangelisches Angebot machen zu können, wollen die Gemeinden enger zusammenarbeiten und Arbeitsbereiche stärker als bislang gemeinsam auf der Ebene des Kirchenkreises planen und organisieren. Damit soll sichergestellt werden, dass auch Menschen in den kleinen Gemeinden zuverlässig pastoral versorgt werden.
Wie weit diese engere Zusammenarbeit zukünftig gehen soll, darüber gibt es noch sehr unterschiedliche Positionen. Darum finden weitere Beratungen mit den Presbyterien statt. Für Juni ist die nächste Synode geplant. Dann hofft Superintendentin Dr. Ilka Werner aber wieder auf eine Präsenztagung: „Um bei diesen schwierigen Themen entscheidend weiter zu kommen, würden uns persönliche Gespräche und lebendige Debatten, wie sie im Plenum eines gemeinsamen Tagungssaal möglich sind, wirklich weiterhelfen. Leider ist das wegen Corona jetzt fast schon ein Jahr nicht mehr möglich.“Darum sei sie zufrieden, dass der Synode nun zumindest per Videokonferenz eine erste wichtige Entscheidung vorgelegt werden kann. „Falls die Synode dem Vorschlag des KSV folgt, könnten wir auf dieser Grundlage an detaillierten Konzepten weiterarbeiten, wie die neue Zusammenarbeit zum Beispiel hinsichtlich der Finanzen, der Verteilung von Personalstellen und der gemeinsamen Planung wichtiger Arbeitsfelder konkret ausgestaltet werden kann.“Auch diese sollten dann wieder intensiv in Presbyterien, Gremien und der Synode beraten werden, bevor sie zur Abstimmung gestellt werden könnten.
Auch im Bereich der pastoralen Arbeit will die heutige Synode Weichen für die Zukunft stellen. So schlägt der KSV zwei neue Themengebiete vor, um die Verantwortliche sich künftig im Rahmen einer Synodalbeauftragung kümmern sollen: „Innovative Gemeindearbeit“und „Digitale Kirche“.
Die Kreissynode findet heute von 18 bis 21 Uhr als Videokonferenz statt. Zu Beginn wird Ökumene-Pfarrer Matthias Schmid online ein Synodalandacht mit den Teilnehmenden feiern.