Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Stadt-Sparkasse trotzt erfolgreich der Pandemie
Der Verkauf von 60 Eigentumswohnungen im O-Quartier ist abgeschlossen. Erneut Spenden in Millionenhöhe an Vereine.
Die Stadt-Sparkasse hat das Geschäftsjahr 2020 und die damit verbundenen Herausforderungen der Corona-Pandemie erfolgreich gemeistert. Die „Pandemie hat das bargeldlose und kontaktlose Zahlen befördert, bei den Kunden bestand ein hoher Beratungs- und Informationsbedarf“, sagte Vorstandsvorsitzender Stefan Grunwald am Freitag bei der Vorlage der Bilanzzahlen 2020. So wurden im vergangenen Jahr unter anderem
5,9 Millionen Besucher allein in der Internetfiliale gezählt.
Grunwald geht davon aus, dass das derzeitige Zinsniveau weiter auf niedrigem Niveau bleibt. Sein Vorstandskollege Sebastian Greif kündigte zudem an, dass auch die Stadt-Sparkasse Solingen voraussichtlich ab dem dritten Quartal
0,5 Prozent Negativzinsen erheben müsse. „Wir werden im zweiten Quartal auf unsere Kunden zugehen. Bestandskunden müssen bei Einlagen bis 250.000 Euro keine Negativzinsen zahlen, Neukunden aber ab 50.000 Euro“, sagte Greif.
Insgesamt 82.796 Personen unterhalten bei der Sparkasse ein Privatgirokonto. Im Geschäftsjahr 2020 stieg die Bilanzsumme des Kreditinstitutes um 11,1 Prozent auf rund
3,3 Milliarden Euro.
Die Nachfrage nach Krediten war weiter auf hohem Niveau (2,6 Milliarden Euro). Getrieben wurde hier das Plus von knapp fünf Prozent insbesondere durch Immobilienkredite, erklärte Sebastian Greif. Mit Blick auf das O-Quartier in Ohligs hat die Sparkasse den Verkauf von 60 Eigentumswohnungen abgeschlossen. „Wir konnten hier von Beginn an ein konstant hohes Interesse von Eigennutzern und Kapitalanlegern wahrnehmen“, sagte Greif mit Blick auf den letzten Kaufvertragsabschluss zu Beginn dieses Monats.
Weitere 74 Wohneinheiten hat sich die Sparkasse hier für den eigenen Bestand gesichert. „Die Vermietung dieser Wohnungen startet in Kürze“, sagte Sebastian Greif. Für den Vorstandsvorsitzenden Stefan Grunwald ist angesichts der Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr klar: „Wir sind Marktführer vor Ort und lebendiger Bestandteil der Solinger Wirtschaft.“
Für Kapitalanleger ist das niedrige Zinsniveau allerdings weiter eine Herausforderung, neben Immobilien attraktive Anlagemöglichkeiten zu finden. Von daher kaufen immer mehr Kunden des Kreditinstitutes auch Wertpapiere. Der Wertpapierabsatz stieg in 2020 auf 199,2 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2019 lag der Wertpapierabsatz bei 166,5 Millionen Euro. Immerhin haben Solingerinnen und Solinger
der Stadt-Sparkasse und ihren Verbundpartnern insgesamt rund 3,5 Milliarden Euro anvertraut. Die Stadt-Sparkasse hatte auch im vergangenen Jahr wieder die Spendierhosen an. 2,6 Millionen Euro an Spenden und Sponsoring stehen als sogenannte „Bürgerdividende“zu Buche. In dieser Summe enthalten sind 1,6 Millionen Euro, die Stadtkämmerer Ralf Weeke für den städtischen Haushalt verbuchen kann, sofern der Sparkassen-Verwaltungsrat dem zustimmt.
Schnell und unbürokratisch war die Stadt-Sparkasse Solingen aber auch an der Seite ihrer Kunden, wenn sie wegen der Corona-Pandemie Unterstützung brauchten. So wurde beispielsweise die Tilgung von 750 Verbraucherdarlehen über das gesetzliche Moratorium hinaus für bis zu neun Monate angeboten, überdies bei 350 gewerblichen Darlehen. Damit waren insgesamt 1100 Darlehen von Kunden im vergangenen Jahr zeitweise ausgesetzt.
Unterstützung gab es aber auch bei den Corona-Soforthilfen. Weil die auf sich warten ließen, leistete die Sparkasse Überbrückungshilfen. So flossen Kreditmittel in Höhe von rund 30 Millionen Euro, damit bei Kunden Liquiditätsengpässe vermieden werden konnten.