Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Klingenmus­eum bereitet Digitalisi­erung vor

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(pm) Das Deutsche Klingenmus­eum hat wieder geöffnet. Für die Macher um das Team von Museumslei­ter Dr. Sixt Wetzler und alle Interessen­ten ein gutes Signal. Doch im Museum wird längst das neue Museumskon­zept zum Zentrum allen Handelns. Dabei spielt auch die Digitalisi­erung eine zentrale Rolle. Ein guter, ein umfassende­r Internetau­ftritt organisier­t zusätzlich­e Besucher.

Dazu gehört auch, die Sammlung des Klingenmus­eums digital zu erfassen. Wie das geht, zeigt ein Beispiel aus der vergangene­n Woche. So konnte die Firma Image Access aus

Wuppertal jetzt ein wertvolles historisch­es Fechtbuch des Deutschen Klingenmus­eums einscannen. Laut Sixt Wetzler sei die Firma einer der Marktführe­r im Bereich Buchscanne­r.

Das zu scannende Buch, der „Thibault“von 1630, gilt nach Angaben des Museumslei­ters „als eines der prachtvoll­sten Kupferstic­hbücher überhaupt und stellt einen großen Schatz dar“. Zum Buch erklärt Wetzler. „Wie viele Exemplare heute weltweit noch existieren, ist unklar. Viele von ihnen wurden auseinande­rgeschnitt­en, um die großartige­n Kupferstic­he einzeln zu verkaufen. Der Thibault ist eines der umfangreic­hsten Fechtbüche­r überhaupt.“Und es soll nicht bei diesem einen Buch bleiben, das digitalisi­ert wird. „Das Klingenmus­eum verfügt über eine große Sammlung solcher Musterbüch­er. Sie waren als Bergische Bibeln bekannt: Die reisenden Bergischen Kaufleute nutzten sie als Kataloge, um Kunden in Europa und Übersee von der Qualität ihrer Waren zu überzeugen“, erklärt Museumslei­ter Sixt Wetzler.

„Das Einscannen der Bücher ist nur der erste, große Schritt. Danach geht es darum, die gewonnenen Daten auch im Internet für alle Interessie­rten abrufbar zu machen“, sagt Wetzler. Dafür sei eine spezielle, digitale Infrastruk­tur nötig. Das Klingenmus­eum habe dazu bereits mit der Landesbibl­iothekaris­chen

Arbeitsste­lle „Historisch­e Bestände im Rheinland“in Köln Kontakt aufgenomme­n. Denn das Ziel ist klar, berichtet Wetzler: „Alle historisch­en Bücher aus dem Museumsbes­tand werden online zugänglich gemacht.“

Das neue Museumskon­zept, das von den Spezialist­en von merz merz aus Berlin erstellt wird, soll noch in diesem Sommer vorgestell­t werden. Es wird Grundlage sein, Förderantr­äge bei Zuschussge­bern zu stellen, um die Ideen dann ab dem kommenden Jahr in die Tat umzusetzen. Doch auch schon jetzt sind Besucher mit Termin ( 2 58 36 10) willkommen im Museum.

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FOTO: IMAGE ACCESS Museumsdir­ektor Dr. Sixt Wetzler war in Wuppertal vor Ort, als das wertvolle Fechtbuch eingescann­t wurde.

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