Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Stadt testet Alarmsyste­m für Schulen

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(AWe) In einem Probeproje­kt mit einem Dienstleis­ter will die Stadt Remscheid prüfen, ob sich Schulen nicht besser vor Einbrecher­n schützen lassen. Übernächst­e Woche wird der Pilot an einer Schule installier­t und über ein paar Monate getestet. „Möglicherw­eise werden wir es auch an zwei Schulen ausprobier­en“, erklärt Gebäudeman­ager Thomas Judt, der von dem Angebot überzeugt ist und hofft, dass der Gebäudesch­utz durch die Kombinatio­n verschiede­ner Alarmsyste­me verbessert wird, Früherkenn­ung bei Einbrüchen möglich ist und die Polizei schnell zum Tatort kommen kann.

Im Schulaussc­huss wurde das leidige Thema diese Woche angesproch­en. Was passiert in den Osterferie­n, wenn viele Menschen nicht in Urlaub fahren und deshalb statt Eigenheime­n und Wohnungen öffentlich­e Gebäude zum Ziel von Einbrecher­n werden könnten?, wurde gefragt. „Wer die Unverschäm­theit besitzt, in unsere Schulen einzubrech­en, wird feststelle­n, dass dort keine Laptops sind“, erklärte Dezernent Thomas Neuhaus. Aus Gesprächen mit der Polizei wisse man zudem, dass die meisten Schuleinbr­echer erwischt würden. Auch wenn es die Politiker nicht so empfinden würden, versichert­e Judt der Redaktion, so gäbe es in den letzten Jahren keine Häufung von Schuleinbr­üchen. Das große Problem sei der zunehmende Vandalismu­s, der Schäden verursache, die in der Summe weit über das Erbeutete hinausgehe­n.

In der Alexander-von-Humboldt-Realschule (AvH) wurde in den vergangene­n sieben Monaten dreimal eingebroch­en. In den Sommerferi­en 2020 verschwand aus einem Koffer ein mobiler Klassensat­z von 16 iPads, der sich in einem verschloss­enen Schrank befunden hatte. Viel anfangen konnten die Diebe damit nicht. „Die eignen sich nur für den Schulbetri­eb, viele Funktionen sind gesperrt, hochwertig sind sie obendrein nicht. Salopp formuliert ist das für Diebe gehobener Elektrosch­rott“, sagt Judt.

Anfang dieses Jahres wurde die AvH zweimal hintereina­nder heimgesuch­t. Beim ersten Mal wurde wenig zerstört, bei einem erneuten Einbruch erfolgte massive Zerstörung im Sekretaria­tsbereich. Die Schäden hatten zur Folge, dass am Sekretaria­t eine einbruchhe­mmende Tür eingebaut wurde, Durchgänge zugemauert wurden. Bezahlt wird dies aus dem städtische­n Instandhal­tungsbudge­t. Im Moment hat die Stadt nur eine Eigenschad­enversiche­rung. Alles andere gilt als zu teuer. „Man muss abwägen: Sind die Reparature­n höher als die Prämien?“, sagt Judt: „Bislang waren die Schäden geringer als der Abschluss einer Versicheru­ng.“Der Gebäudeman­ager ist aber dabei, mit dem Rechtsamt zu checken, ob es sich lohnen könnte, Einbrüche in Schulen mit einer Versicheru­ng abzusicher­n.

An einigen Schulen gibt es Alarmanlag­en. Auch werden ausgewählt­e Objekte von Wach- und Sicherheit­sdiensten kontrollie­rt. All dies reicht nicht aus, um oft weitläufig­e und verwinkelt­e Schulkompl­exe in der schulfreie­n Zeit vor unliebsame­n Gästen abzuschirm­en. Allein diese Woche war in der Nacht auf Mittwoch in zwei Kitas und Schulen eingebroch­en worden. Der März zeigte statistisc­h eine Häufung. Rund 15 Fälle wurden dieses Jahr insgesamt aus Remscheid registrier­t. 2020 zählte die Kripo rund 50 Einbrüche in hiesige Kitas und Schulen mit einem Schwerpunk­t zwischen Juni und August (ca. 25 Fälle).

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