Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Aufregung um den FC Remscheid
(ric) Fußball-Landesligist FC Remscheid ist das sportliche Aushängeschild der Stadt. Es ist nicht egal, was Trainer und Spieler tun und wie sie sich in der Corona-Pandemie verhalten. Nun berichten Zeugen und Fotos zeigen, wie die Mannschaft im Röntgen-Stadion gemeinsam trainiert. Die Stadt Remscheid sieht darin einen Verstoß gegen die geltenden Corona-Schutzmaßnahmen und ließ bereits am Sonntag alle Sportstätten für den Individual- und Vereinssport wieder schließen.
„Diesen Lockdown haben sich die Vereine selbst beschafft“, erklärt dazu Thomas Neuhaus, Sportdezernent und zugleich Leiter des Corona-Krisenstabes, und meint damit nicht nur den FC Remscheid. Zahlreich sei gegen die Regeln verstoßen worden. „Als die Plätze noch gesperrt waren, wurden Schlösser geknackt und Zaunelemente beseitigt“, sagt Thomas Neuhaus. Und nach ihrer Wiederöffnung hätten sich viele Sportler nur so lange an die Regeln gehalten, wie das Sportamt an der Außenseite stand. „Danach hat so ziemlich alles stattgefunden, was nicht hätte stattfinden sollen.“
Der FC Remscheid zeigte sich am Montag überrascht und keiner Schuld bewusst. „Es hat kein Mannschaftstraining, sondern es hat ein reines Individualtraining stattgefunden“, sagen Trainer Marcel Heinemann und der FCR-Vorsitzende Ralf Niemeyer. „Es wurde lediglich in Zweiergruppen trainiert, und die Abstände wurden eingehalten.“Für die gute Organisation sei der Trainerstab vom Ordnungsamt noch gelobt worden.
Ins Rollen gebracht hatte den Stein Joachim Weber, Vorsitzender der SG Hackenberg. Er machte Bilder vom Training der Sportler und wandte sich danach an die Stadt Remscheid: „Das Verhalten des FCR ist für mich nicht akzeptabel, gefährdet die Gesundheit und, was noch schlimmer ist, der Verein nimmt sich wieder Freiheiten heraus, die ihm nicht zustehen.“
Die Stadt regt ein klärendes Gespräch zwischen den Vereinen an, denn, sagt Thomas Neuhaus: „Es ist schon bemerkenswert, dass sich die Vereine jetzt gegenseitig in die Pfanne hauen.“Bei der Schließung der Sportstätten bleibt es derweil, denn, so Neuhaus: „Wir können nicht erwarten, dass die Menschen auf der Alleestraße Maske tragen und im Röntgen-Stadion wird wie üblich trainiert.“