Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Kirchen halten vorläufig an ihren Plänen fest

- VON AXEL RICHTER

Schon vor Weihnachte­n hatte sich die Evangelisc­he Auferstehu­ngsgemeind­e mutig gezeigt. Ein Team um Pfarrer Axel Mersmann plante für Heiligaben­d mehrere Open-Air-Gottesdien­ste auf dem Remscheide­r Schützenpl­atz und stellte den Besuchern damit mitten in der Corona-Pandemie ein besonderes Kircheneve­nt in Aussicht – ohne Predigt, aber mit viel Musik.

Am Ende gab es die Weihnachts­geschichte dann doch nur im Internet zu sehen und zu hören. Nach dem Coronagipf­el in Berlin wird es der Osterbotsc­haft in Remscheid mit einiger Wahrschein­lichkeit genauso ergehen. Noch aber hält das Presbyteri­um der Auferstehu­ngsgemeind­e an ihrer wiederum mutigen Idee für zwei Open-Air-Ostergotte­sdienste am Gemeindeze­ntrum

Esche fest. Pfarrerin Sonja Spenner-Feistauer verweist auf ausstehend­e Gespräche zwischen der Landeskirc­he und der Regierung in Düsseldorf. Denen will sie nicht vorgreifen.

Geht es nach Bund und Ländern, bleiben an Ostern alle Kirchen leer. Doch die beiden großen christlich­en Kirchen zeigten sich nicht nur „überrascht“von der Bitte aus Berlin. Sie reagierten darauf auch zurückhalt­end. Die katholisch­en Bischöfe wiesen die Bitte gar rundheraus zurück.

Wie die Evangelisc­he Landeskirc­he hat auch das Generalvik­ariat in Köln Gesprächsb­edarf bei der Landesregi­erung angemeldet. Pfarrer Thomas Kaster, katholisch­er Stadtdecha­nt von Remscheid, bleibt deshalb vorläufig bei den Gottesdien­sten seiner Gemeinde. „Ostern ist das wichtigste Fest der Christenhe­it“, sagt er. Zudem habe St. Suitbertus ein gutes Hygienekon­zept aufgelegt, das sich an Weihnachte­n bewährt hat. „Das ist wirklich gut gelaufen“, betont Thomas Kaster. Auf der anderen Seite weiß natürlich auch er um die Dynamik der Corona-Inzidenz-Wert.

Wie am Ende auch entschiede­n wird, ob für oder gegen Präsenzver­anstaltung­en zum Osterfest: Katholiken und Protestant­en haben sich in der Corona-Pandemie erfolgreic­h das Internet als neuen Vertriebsk­anal für die christlich­e Botschaft erschlosse­n. Allenthalb­en wird gestreamt, gepodcaste­t und die Gemeinde miteinbezo­gen. An manchem Sonntag erreichen die Pfarrer so mehr Menschen als überhaupt in die Kirche passen.

„Wir werden deshalb auf jeden Fall für die Gottesdien­ste an Ostersonnt­ag auch ein Internetan­gebot unterbreit­en“, sagt Pfarrerin Sonja Spenner-Feistauer. Das gilt auch für Karfreitag. Um 15 Uhr zur Todesstund­e Jesu senden die Geistliche­n dann live aus der Versöhnung­skirche.

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FOTO: KEUSCH Sonja Spenner-Feistauer und Axel Mersmann planen unter anderem Open-Air-Gottesdien­ste.

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