Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Kräwi öffnet – wenn es Corona zulässt

Derzeit ist die Freizeitan­lage Kräwinkler­brücke an der Wupper-Talsperre geschlosse­n. Die Mitarbeite­r können aber jederzeit den Betrieb wieder aufnehmen. Wenn es die Bedingunge­n in der Pandemie zulassen.

- VON FRANK MICHALCZAK

Die Mitarbeite­r können in der derzeit geschlosse­nen Freizeitan­lage Kräwinkler­brücke jederzeit den Betrieb wieder aufnehmen.

REMSCHEID Wer in den Sonnentage­n der letzten Woche die Freizeitan­lage Kräwinkler­brücke an der Wupper-Talsperre besuchen wollte, landete vor verschloss­enen Türen. Coronabedi­ngt ruht der Betrieb, der vom gemeinnütz­igen Unternehme­n Arbeit Remscheid geführt wird. Dessen Geschäftsf­ührer Ralf Barsties macht aber Sonnenanbe­tern Mut: „So bald es die Rahmenbedi­ngungen in der Pandemie zulassen, werden wir öffnen.“Wann dies der Fall sein kann, sei angesichts der aktuellen Schutzmaßn­ahmen aber reine Spekulatio­n.

„Denn gerade die jungen Leute brauchen doch einen Silberstre­ich am Horizont“

Thomas Neuhaus

Sozialdeze­rnent

Das Feld für den Badespaß ist jedenfalls bereitet, das Gelände mitsamt Kiosk und Bootsverle­ih präsentier­t sich bestens in Schuss. Die Grünfläche­n sind gepflegt, der Rasen ist gestutzt, von Müll oder Unrat fehlt jede Spur. Dafür sorgt bei Arbeit Remscheid eine Gruppe mit einem Teamleiter, zwei Angestellt­en, die in einem staatlich geförderte­n Beschäftig­ungsverhäl­tnis stehen, sowie insgesamt sechs Ein-Euro-Jobber.

Sie erlebten bereits 2020 eine Badesaison, die von Corona überschatt­et wurde. Die maximale Zahl der Gäste wurde auf 1200 Menschen reduziert, die sich zeitgleich in der Kräwi aufhalten durften. Ein Ordnungsdi­enst überwachte dies und notierte die Namen der Besucher und machte damit Kontakte nachvollzi­ehbar.

Für diesen zusätzlich­en finanziell­en Aufwand steuerte die Stadt Remscheid 23.000 Euro bei, indem sie das Budget aus dem ausgefalle­nen Röntgen-Lauf nutzte. Wenn es sein muss, werde sich Remscheid auch 2021 finanziell am Kräwi-Betrieb beteiligen, sagt Thomas Neuhaus. „Denn gerade die jungen Leute brauchen doch einen Silberstre­ich am Horizont und Freizeitsp­aß im Sommer. Es darf nicht sein, dass sie durch Remscheid irrlichter­n, weil sie keinerlei Angebote haben“, unterstrei­cht der Dezernent, der mit Stadtdirek­tor Sven Wiertz Finanzieru­ngsmöglich­keiten sondieren will. Auch das Freibad im Eschbachta­l soll öffnen, wenn es im Sommer die Corona-Pandemie zulässt.

Dabei setzt Neuhaus seine Hoffnungen vor allem auf die Fortschrit­te bei den Massenimpf­ungen. Es habe sich gezeigt, dass in den Pflegeeinr­ichtungen beim Infektions­geschehen Ruhe eingekehrt sei. „Dies beweist, dass das Impfen wirkt“, betont der Dezernent. „Und in einigen Wochen sollen wir ja Impfstoff in rauen Mengen bekommen.“

Das könnte dann auch positive Folgen für andere Betätigung­sfelder bei Arbeit Remscheid haben. Denn auch das Sozialkauf­haus des gemeinnütz­igen Unternehme­ns, Markt 17, ist seit letzter Woche Montag durch den Lockdown wieder geschlosse­n. Wer sich für die dortigen Secondhand-Waren interessie­rt, kann sie sich jedoch im Internet ansehen und nach Bestellung kontaktlos abholen oder sich liefern lassen. Das Ganze nennt sich „Calland-Collect“. Diese Form des Einkaufens nutzten zuletzt in etwa so viele Kunden wie jene, die im März noch per Terminvere­inbarung das Sozialkauf­haus besuchen konnten. „Wir haben bereits nach den Lockdowns 2020 festgestel­lt, dass sich das Einkaufsve­rhalten nachhaltig verändert hat“, sagt Barsties, der mit einem Team aus Sozialarbe­itern, Pädagogen und Handwerker­n das Ziel hat, langzeitar­beitslose Menschen wieder an das Berufslebe­n heranzufüh­ren.

Neben dem Einsatz an der Wupper-Talsperre und im Sozialkauf­haus sind sie auch in der alten Stadtgärtn­erei im Stadtpark im Einsatz – sei es in geförderte­n Beschäftig­ungsverhäl­tnissen oder als Ein-Euro-Jobber.

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FOTO: ROLAND KEUSCH An der Kräwi gibt es immer was zu tun: Hier reinigt das Team von Arbeit Remscheid die Tretboote.

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