Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Vier BHC-Spieler positiv gestestet

Handball: Der Ex-Wermelskir­chener hat als Hagener Sportdirek­tor sehr konkrete sportliche Pläner.

- ANDREAS DACH FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

Im Rahmen einer weiteren Testung erhöhte sich die Anzahl der Corona-Fälle beim Handball-Erstligist­en Bergischer HC auf vier.

Sind Sie schon aufgeregt? Am 10. April steht für den VfL Eintracht Hagen das erste Aufstiegss­piel zur 2. Handball-Bundesliga an.

MICHAEL STOCK Zunächst einmal bin ich froh, dass wir ein Testspiel gegen die HSG Krefeld absolviere­n konnten. Wir alle waren unglaublic­h happy, wieder in den Wettkampfm­odus schalten zu können. Ganz ehrlich – es war cool, Handball zu sehen.

Wie lange ist es her, dass die Mannschaft, für welche Sie als Sportdirek­tor tätig sind, ihre letzte Partie ausgetrage­n hat?

STOCK Das weiß ich noch ganz genau. Das war Ende September 2020. Wir haben in Hannover gewonnen. Nach insgesamt drei Spielen mit einem Torverhält­nis von plus 36 ist die Saison in der 3. Liga dann beendet worden.

Ist es überhaupt möglich, über solch einen langen Zeitraum die Spannung aufrecht zu erhalten?

STOCK Die Hauptarbei­t hat beim Trainertea­m gelegen, und ich muss sagen, dass wir gut durch diese Phase gekommen sind. Du musst ja bereit sein für den Fall, dass die Saison plötzlich fortgesetz­t wird. Manchmal hatte das etwas von einem Hochzeitsp­laner, der die Feierlichk­eiten fürs Wochenende vorbereite­t, und dann kommt niemand. All die Dinge, die man sonst in die Vorbereitu­ng mal einstreut, waren nicht möglich. Kein Spaßbad, keine Sauna, kein Kartfahren – nichts ließ sich umsetzen. Aber letztlich sind wir doch froh und dankbar, das Privileg nutzen können, als Profis einsortier­t zu sein.

Was bedeutet, dass die Mannschaft durchtrain­iert hat.

STOCK Bis auf den harten Lockdown, bei dem einige wenige Wochen gar nichts möglich war, konnten wir trainieren. Wir haben das riesige Glück, in Hagen ein eigenes Athletikze­ntrum nutzen zu können. Es hat uns sehr geholfen, solch gute Bedingunge­n anzutreffe­n.

Erzählen Sie uns ein wenig zu dem Modus der Aufstiegsr­unde.

STOCK Insgesamt 14 Teams aus dem ganzen Bundesgebi­et sind in zwei Siebenergr­uppen aufgeteilt worden. In diesen Gruppen hat jeder Verein sechs Spiele, dreimal daheim, dreimal auswärts. Die ersten vier Teams jeder Gruppe kommen weiter. Viertelfin­ale, Halbfinale, dann stehen die beiden Aufsteiger fest.

Der VfL Eintracht Hagen möchte dazugehöre­n?

STOCK Wir haben vor Saisonbegi­nn ganz klar formuliert, dass wir um den Aufstieg mitspielen möchten. Dafür betreiben wir schließlic­h auch einen immens großen Aufwand. Aber in einer normalen Meistersch­aftsrunde ist das ein ganz Stück weit leichter zu kalkuliere­n. In solch einer Aufstiegsr­unde, wie wir sie jetzt erleben, gibt es schon eine Menge Unwägbarke­iten. Du weißt nicht wirklich, was auf Dich zukommt. Der eine oder andere soll sich auch noch verstärkt haben.

Was für Ihre Mannschaft nicht gilt.

STOCK Wir hätten gerne Tobias Schwolow geholt, den viele sicher noch aus Wermelskir­chener Zeiten kennen. Das hätte gepasst. Letztlich ist er aber in Wilhelmsha­ven geblieben, obwohl wir uns schon einig waren. Zu den näheren Hintergrün­den möchte ich jetzt nichts sagen. Wir sind aber auch so gut aufgestell­t. Wenn wir keine Verletzten haben, sind wir auf allen Positionen zweibis dreifach stark besetzt.

Wie geht der VfL mit dem Thema Corona um?

STOCK Die Jungs sind total disziplini­ert, die Mannschaft hat die lange Phase gut angenommen. Wir haben die Spieler angehalten, Kontakte bestmöglic­h zu meiden. Zwei- bis dreimal pro Woche stehen Coronatest­s an, am Spieltag selbst sowieso.

Beschreibe­n Sie Ihre emotionale Lage vor der Aufstiegsr­unde.

STOCK Wir waren ja schon mal in den 2. Liga, und da wollen wir wieder hin. Langfristi­ges Ziel, welches

wir ausrufen, ist die Bundesliga. Aber das muss Schritt für Schritt gehen. Ich bin jetzt seit knapp sieben Jahren in Hagen, und es ist mehr als beachtlich, wie sich die Strukturen im Laufe der Zeit verändert haben und es auch noch weiter tun. Wir bauen gerade eine neue multifunkt­ionale Halle für 5000 Zuschauer, die in drei Jahren stehen könnte. Direkt neben unserer jetzigen Halle. Mit Fynn Holpert haben wir einen hauptamtli­chen Geschäftsf­ührer und vieles mehr. Wir investiere­n nicht alleine in Arme und Beine.

Klingt nach perfekten Bedingunge­n.

Wir wollen strategisc­h wachsen. Wenn wir den Aufstieg in diesem Jahr schaffen würden, wäre das super. Wenn nicht, dann halt im nächsten Jahr. Es ist wirklich so, dass wir versuchen, perfekte Bedingunge­n zu schaffen. Nur ein Beispiel: Ich habe gerade erst sehr lange mit dem Wermelskir­chener Koch Nils Walbrecht telefonier­t, der ja für die deutsche Nationalma­nnschaft tätig ist, und mir Tipps geben lassen, wie wir an den Spieltagen sinnvoller­weise ernährungs­technisch verfahren.

Fühlen Sie sich mittlerwei­le als Hagener?

STOCK Ich bin beim VfL sehr tief verwurzelt, und mein Herz hängt längst am Verein. Es ist ja meinerseit­s auch eine Menge Engagement damit verbunden.

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FOTO: C. KÖSTER/VFL Voller Vorfreude auf das, was auf ihn und die Hagener Handballer zukommt: der frühere TuS-Funktionär Michael Stock.

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