Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Ein Blickfang für Spaziergänger
(jsl) Seit einiger Zeit tummeln sich Rotkehlchen, Dompfaff, Kleiber, Spatzen, Star, Amsel und sogar ein großer Uhu als Aquarelle auf einem dauerhaft geschlossenen Garagentor am Sonnenschein. „Meine Schwester hat im Winter die Besucher unseres Vogelhäuschens mit Pinsel und Farbe festgehalten“, erzählt Hans Dieter Harbisch.
Er ist zusammen mit seiner Frau Elke Initiator der kleinen Garagen-Galerie im Sonnenschein, der Ortschaft hoch über dem Ittertal, angrenzend an Haan. Zu den Vögeln haben sich inzwischen auch andere Tiere gesellt: eine Katze, eine Dalmatiner-Hündin mit ihren Welpen und ein Eichhörnchen zum Beispiel.
Arbeiten, die Künstlerin Annemie Brabecks auf Wunsch gemalt hat: Die Katze und die Hunde leben in der Nachbarschaft. Mäuse und Eichhörnchen waren ebenfalls Gäste der Winter-Fütterung von Familie Harbisch.
Ein Blickfang für Vorbeigehende – und genau das soll es auch sein. Gerne kann man sich auch auf die bereitgestellte Bank setzen und sich die Bilder in Ruhe anschauen. Etwas, das viele tun, sagen Harbischs wie mit einer Stimme. Sie haben diesen Verweilort im letzten Frühling geschaffen.
„Durch den Lockdown kamen spürbar noch viel mehr Wanderer und Spaziergänger an unserem Haus mit Garage vorüber als sonst“, erzählt Hans Dieter Harbisch. Eine Bank dorthin zu stellen, war der erste Schritt. Ein weiterer, Bilder an der Garagenwand anzubringen. „Die Vögel und die anderen Aquarelltiere sind die fünfte Ausstellung, die wir hier präsentieren.“
Begonnen habe das Ganze mit Werken von Freunden: Fotos von Landschaften oder expressive Malerei waren schon Themen der Ausstellungen. Auch Syrien in seiner pulsierenden Lebendigkeit und Schönheit, bevor der Krieg ausbrach und Zerstörung brachte, war am Garagentor zu erleben.
Es sei toll, dass so viele Menschen nicht nur stehenbleiben, sondern dass sich viele spannende Gespräche über das Gesehene entwickeln, betont Harbisch – und meint damit alle Altersstufen und jede Art von Rückmeldung: Unlängst habe eine aufgeweckte Zweijährige den „Uhu mit dem bösen Blick“mit Unbehagen bestaunt.
Auch nach Ende der Pandemie soll die Garagen-Galerie weiterhin Bestand haben. Angedacht ist, wechselnde Künstler mit ihren Arbeiten zu zeigen. Je breiter das Spektrum werde, desto interessanter.
Damit die Arbeiten nicht dem Wetter ausgesetzt sind, zeigen Harbischs nicht die Originale, sondern eingeschweißte Kopien. Wer Interesse hat, kann sich unter 0212/315607 melden.