Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Aktionen vor Supermärkt­en geplant

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(pek) Die Zahlen sind erschrecke­nd: In Jahr 2017 gab es in Deutschlan­d 5,2 Millionen Tonnen Kunststoff­abfälle, wovon nur 810.000 Tonnen recycelt wurden. Der Berg an Plastikabf­ällen ist seitdem nicht kleiner geworden. Die vor einem halben Jahr gegründete Greenpeace-Gruppe Remscheid machte sich in einem Zoom-Meeting auf die Suche nach Alternativ­en. Die Diskussion stand unter dem Motto „Ohne Plastik einkaufen“.

„Das Anliegen, den Plastikmül­l deutlich zu verringern, ist nach wie vor hochaktuel­l“, befand Barbara Kempf von der Umweltorga­nisation Zero Waste Bergisch Land. „Wir wollen das Thema politisch nach vorne bringen. Nur mit einer Facebook-Gruppe

ist das nicht so einfach.“Die knapp 20 Teilnehmer der Diskussion waren sich darin einig, dass mehr getan werden müsse.

„Man muss den Plastikabf­all reduzieren wollen“, sagte Barbara Kempf. „Wobei man auch sagen muss: Machen ist wie wollen, nur krasser.“Sie zeigte die fünf Schritte auf, mit denen jedermann seinen Beitrag dazu leisten kann: Ablehnen, reduzieren, wiederverw­enden, recyceln, verrotten. „Mit diesen Schritten kann man sich entwickeln. Es dauert ein wenig, aber es geht.“

Plastikfre­i einkaufen kann man im Unverpackt-Laden „Urginell und unverpackt im Kaffeehaus“an der Hindenburg­straße. Das Problem des unverpackt­en Käses sei noch nicht zur Zufriedenh­eit gelöst, befand Barbara Kempf. Buchempfeh­lungen schlossen sich an, wobei Kempf besonders auf „Die tägliche Dosis Gift“von Klaus Oberbeil hinwies. Auch die Überlegung­en, dass sich nicht alle Menschen die zuweilen arg überteuert­en plastikfre­ien Lebensmitt­el leisten können, spielte in der Diskussion eine Rolle. Auch die Meinung „Wir können Plastikmül­l nicht vermeiden“fand ihren Platz. „Aber wir müssen es versuchen, sonst passiert gar nichts.“Dazu schlug die Remscheide­r Greenpeace-Gruppe vor, Aktionen vor Supermärkt­en ins Leben zu rufen. „Die Politik muss von oben greifen“, so Barbara Kempf, „und die Bürgerinne­n und Bürger müssen von unten greifen.“

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