Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Wupperbrücke hat „Traglastdefizite“
Straßen NRW will für das B-229-Bauwerk die volle Belastbarkeit erhalten. Rechte Spur unbefahrbar.
(pm) Ende Januar teilte der Landesbetrieb Straßen NRW mit, dass die rechte Spur der Brücke über die Wupper in Müngsten Richtung Solingen gesperrt werde. Das dauert auch nach der Öffnung des Kreuzungsbereichs nach der Vollsperrung für die Fällarbeiten der vergangenen zwei Wochen an. Statt provisorischer Absperrbaken ist die Spur jetzt als unbefahrbar schraffiert worden. Und ein Ende dieser Verengung ist nach Angaben von Straßen NRW nicht in Sicht. Die Wegnahme der Spur diene dazu, die volle Traglast der Brücke zu sichern. Es droht, eine Dauerlösung zu werden.
Rainer Herzog, Sprecher des zuständigen Landesbetriebs erklärt: „Zurzeit wird geprüft, ob und inwieweit die baulichen Maßnahmen, die erforderlich wären, um das Brückenbauwerk den Anforderungen des zukünftigen Verkehrsaufkommens anzupassen und ein erforderliches Ziellastniveau zu erreichen, wirtschaftlich sinnvoll sind.“
Die Teilsperrung war Folge einer Bauwerksprüfung des Landesbetriebs Straßen NRW. Dabei seien Mängel festgestellt worden. Doch der Sprecher erklärt jetzt zum Zustand der Brücke: „Der Landesbetrieb spricht in diesem Zusammenhang nicht von einer maroden Brücke. Vielmehr haben wir als Ergebnis einer Nachrechnung Traglastdefizite festgestellt.“Das sei für eine Brücke dieser Art nicht ungewöhnlich. Sie wurde nach Angaben des Landesbetriebs in den 1960er bis 1980er Jahren „auf Grundlage der damaligen Bemessungsvorschriften erbaut“. Doch die Normen hätten sich geändert. Deshalb würden bei Nachrechnungen bestehender Bauwerke häufig Traglastüberschreitungen festgestellt.
„Durch die von uns angeordnete Verkehrsführung kompensieren wir die Defizite, indem wir den Verkehr nicht mehr auf zwei Spuren fahren lassen und das Bauwerk somit entlasten. Dadurch ist das Bauwerk weiterhin ohne Tonnagebegrenzung und ohne Gefahr zu befahren“, erklärt der Sprecher. Die Einschränkung stellen sich aber für den Landesbetrieb als überschaubar dar. „Über die Dauer der Einschränkung kann momentan noch keine Aussage getroffen werden“, sagt Herzog.