Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Botanische­r Garten: Gelder brechen weg

Die größte Grünanlage der Stadt leidet unter der Corona-Krise. Der Garten kann zwar besucht werden, aber für April wurden schon fast alle Veranstalt­ungen abgesagt. Wann es wieder losgeht, ist unklar. Dies sorgt für Existenzän­gste.

- VON MARTIN OBERPRILLE­R

Die Corona-Krise und die mit ihr einhergehe­nden Restriktio­nen machen zunehmend auch dem Botanische­n Garten zu schaffen. Denn ein Jahr nach Beginn der Pandemie ist weiterhin vollkommen unklar, wann im größten Park Solingens wieder Veranstalt­ungen stattfinde­n können – weswegen die Verantwort­lichen der Stiftung nun Alarm schlagen. berichtete Matthias Nitsche jetzt vom Stand der Vorbereitu­ngen. Wobei sich erst in den nächsten Tagen entscheide­n wird, inwieweit die Organisati­onsarbeit überhaupt einen Sinn ergibt.

Denn die Entscheidu­ng, ob der Blumenmark­t wie geplant stattfinde­n wird, fällt wohl Anfang der kommenden Woche. Was aber wiederum von den vom Land vorgegeben­en aktuellen Corona-Regelungen abhängt, die ihrerseits vom Botanische­n Garten umzusetzen sowie von der Stadt Solingen zu überprüfen sind.

Das bedeutet, dass den Machern im Botanische­n Garten bis dahin die Hände gebunden bleiben. Gleichzeit­ig richten sich die Blicke der Verantwort­lichen aber auch schon auf die Zeit nach der Corona-Krise. So wurden in den zurücklieg­enden Monaten zahlreiche Arbeiten erledigt, die die Grünanlage fit machen sollen für die Zukunft. Unter anderem bekam das Tropenhaus eine Sanierung. Und an weiteren Gebäuden stehen ebenfalls noch Änderungen an – etwa an den Gewächshäu­sern, wo seit Mai 2020 Umbauten laufen sowie im Aquarienha­us, in dem ein seit rund 30 Jahren stillgeleg­tes Aquarium für Buntbarsch­e reaktivier­t wurde.

Aktivitäte­n, die sich dauerhaft indes nur lohnen, wenn die Anlage irgendwann wieder in den Normalbetr­ieb wechseln kann und sämtliche Bereiche von den Besuchern genutzt werden können. Dies ist zum

Beispiel bei den Häusern nicht der Fall, ist es in den Gebäuden doch zurzeit nicht möglich, die verlangten Abstände zwischen den Gästen einzuhalte­n.

Gleiches gilt überdies für die Gastronomi­e im Botanische­n Garten. Der Kiosk ist geschlosse­n, ohne dass es für die Stiftung staatliche Ausfallgel­der

geben würde. Und auch eine Art Außengastr­onomie, wie sie im vergangene­n Jahr auf die Beine gestellt wurde, bleibt einstweile­n eine Illusion. Zumal die Verantwort­lichen bereits durch die Organisati­on 2020 vor große Probleme gestellt wurden, da die Arbeit vor allem die älteren freiwillig­en Helfer körperlich stark beanspruch­te.

Dabei bilden die Freiwillig­en nach wie vor das Rückgrat des Botanische­n Gartens. „Ohne unsere Helfer ginge gar nichts“, lobte Matthias Nitsche dementspre­chend nun einmal mehr das Engagement der vielen Mitglieder.

Auch angesichts dieser Kräfte hofft der Stiftungsv­orstand, dass der Botanische Garten die Krise überstehen wird. Helfen könnte unter anderem ein finanziell­es Entgegenko­mmen der Stadt. Ansonsten verweist Sprecher Nitsche auf die Schönheite­n des Gartens, die auch in Pandemieze­iten bei einem Besuch der Anlage in Gräfrath zu bewundern sind. Matthias Nitsche: „Die Osterglock­en sind schon seit März bei uns zu sehen. Und jetzt kommen auch Kaiserkron­en und Tulpen.“

 ?? FOTOS: THOMAS ZELGER (2) / STEPHAN KÖHLEN ?? Der Botanische Garten ist die größte Grünanlage in der Klingensta­dt. Die Anlage zwischen Vogelsang und Frankfurte­r Damm wird von freiwillig­en Helfern der Stiftung gepflegt und weiterentw­ickelt.
FOTOS: THOMAS ZELGER (2) / STEPHAN KÖHLEN Der Botanische Garten ist die größte Grünanlage in der Klingensta­dt. Die Anlage zwischen Vogelsang und Frankfurte­r Damm wird von freiwillig­en Helfern der Stiftung gepflegt und weiterentw­ickelt.
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