Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Malteser beantworten Fragen zur Ersten Hilfe
Pierre Mittelsdorf, Leiter der Aus- und Fortbildung in Wuppertal, ist heute um 15 Uhr Gesprächspartner in der Video-Konferenz.
Erste-Hilfe-Kurse finden wegen des Corona-Lockdowns derzeit kaum statt. Die Malteser im Bergischen Land starten nun ein neues Angebot: Heute findet erstmals eine Online-Sprechstunde rund um die Erste Hilfe statt. Interessierte können an einer Videokonferenz über Microsoft Teams teilnehmen, in der der Rettungsassistent und Ausbilder Pierre Mittelsdorf Fragen beantwortet. „Einen Kurs kann das natürlich nicht ersetzen. Aber ich möchte Ängste nehmen.“
Mittelsdorf leitet die Aus- und Fortbildung der Malteser in Wuppertal.
In normalen Zeiten unterrichtet er drei Mal pro Woche Erste Hilfe. Doch die Hilfsorganisation hat ihre Präsenzkurse vorläufig bis Ende April ausgesetzt. Arbeitsschutzrechtliche Auflagen sowie interne Schutzmaßnahmen machten das derzeit fast unmöglich, teilt Bettina Heuschkel, Ehrenamtsreferentin der Malteser im Bezirk Rheinland Nord-Ost, mit. Hunderte Schulungen habe man seit Beginn des zweiten Lockdowns absagen müssen.
Dennoch gebe es immer wieder spezielle Fragen rund um die Erste Hilfe. „Zum Beispiel, wenn ein neuer Kollege in den Betrieb kommt, der an Epilepsie leidet. Oder was tut man, wenn ein Zahn verloren geht?“, erklärt Heuschkel. Antworten auf solche und andere Fragen will Mittelsdorf in seiner Sprechstunde liefern. „In den Kursen wollen viele Teilnehmer wissen, ob sie sich in einer Notsituation richtig verhalten haben“, schildert der langjährige Ausbilder. Das könne er auch online beantworten. Schließlich geben Disponenten in der Leitstelle der Feuerwehr auch übers Telefon Anweisungen, wie Laien einen Patienten versorgen sollen, bis der Rettungsdienst eintrifft. Ebenso hat Pierre Mittelsdorf Informationen für das richtige Verhalten bei Unfällen im Haushalt parat. „Ich bin offen für alle Fragen.“Ihm geht es darum, dass Erste Hilfe während des Lockdowns nicht aus dem Blick gerät.
Das Angebot ist kostenlos. Interessierte können sich über einen Link auf der Malteser-Homepage in die Teams-Videokonferenz einwählen. Auch eine Teilnahme nur über das Telefon ist möglich.
Erste-Hilfe-Kurse in Präsenz hat die Johanniter Unfallhilfe im Städtedreieck
am Karsamstag angeboten – erstmals wieder nach monatelanger Pause, wie Saskia Koll von der Geschäftsstelle Wuppertal berichtet. Die Corona-Schutzverordnung lässt das zu. Maximal zwölf Teilnehmer dürften kommen, das Tragen medizinischer Masken sei Pflicht. „Durch den großen Schulungsraum konnten Abstände gut eingehalten werden. Partnerübungen gab es nicht.“Der nächste Kurs in Solingen sei am 8. Mai geplant. Virtuelle Angebote habe man zwischenzeitlich auch angeboten. Diese hätten jedoch nicht funktioniert, teilt ein Sprecher des
Landesverbands NRW mit.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Solingen hat seine Präsenzkurse in Erster Hilfe ebenso wie die Malteser noch ausgesetzt, berichtet der stellvertretende Geschäftsführer Stefan Nippes. Das DRK bietet sonst zwei bis drei Schulungen pro Woche an.