Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Niedecken auf den Spuren von Dylan
(step) Es war der Song „Like A Rolling Stone“, der das Leben des Kölner Musikers
nachhaltig verändert hat. Er gibt sein Leben als „Paul-McCartney-Klon“am Bass auf und wird in seiner Band zum Sänger und zum Geschichtenerzähler. Mit
ist ein Künstler in sein Leben getreten, der ihn bis heute fasziniert und beeinflusst. Viele Dylan-Songs hat Niedecken inzwischen ins Kölsche übertragen und aus ihnen ganz eigene Musikwelten geschaffen. 2017 begibt sich Niedecken für den Sender Arte auf eine Reise auf den Spuren Dylans durch die USA. Von Washington, New York und Woodstock geht es zu Dylans Geburtsort Duluth und von dort weiter nach New Orleans und an die Westküste mit den Metropolen San Francisco und Los Angeles. Immer im Gepäck hat Niedecken seine persönlichen Erinnerungen an die Orte und an seine Begegnungen mit der Musik von Bob Dylan. Mitte der 60er Jahre wird er von Musikerfreunden gefragt, was er von Bob Dylan hält. Das ist etwa zwei Jahre nach dem „Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit“mit dem gemeinsamen Auftritt von Bob Dylan und
Bob Dylan
Wolfgang Niedecken
Joan Baez. „Blowin‘ In The Wind“gab es an diesem Tag zweimal zu hören. An die „süßliche“Coverversion von Peter, Paul and Mary erinnert sich Niedecken beim Gespräch in der Südstadt. Mit dieser Interpretation kann er nur wenig anfangen. Erst Jahre später öffnet sich ihm das Werk Dylans mit „Like A Rolling Stone“. Auch an sein erstes Dylan-Konzert in Dortmund erinnert sich Niedecken und an seine erste Begegnung mit dem Kollegen in der Kölner Arena, wo ihn mit Dylan
Wim Wenders
bekannt macht. Wer das kurzweilig geschriebene Buch liest, erfährt viel vom Leben Bob Dylans, aber auch von dem Mann, den man gerne als „Südstadt-Dylan“bezeichnet. Es finden sich dort Gespräche mit Weggefährten aus Dylans langer und erfolgreicher Karriere. Dazu kommen klassische Reisegeschichten eines Musikers, der sich auf den Weg quer durch die USA gemacht hat.
Wolfgang Niedecken über Bob Dylan, KiWi Musikbibliothek, 230 Seiten, 14 Euro