Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
„Himmel und Hölle“auf der Trasse
Der Initiativkreis Kremenholl belebt alte Straßenspiele wieder.
Auf der Trasse kann man sich ab sofort im Hasenweitsprung messen, in bunte Kästchen hüpfen oder mit viel Glück sogar im Himmel landen. Denn immer nur mit den Eltern oder Großeltern spazieren zu gehen, das finden die meisten Kinder eher langweilig. Wenn aber unterwegs Aktion angesagt ist, dann kann es spannend werden.
Das dachten sich zumindest Alicia und Timo Köhler. Sie hatten die Idee, die Trasse im Teilstück ab der Kremenholler-, Ecke Alexanderstraße, mit auf dem Boden aufgezeichneten Spielen aufzuwerten. Und hängten gleich die Spielanleitungen dazu. „Unser Initiativkreis Kremenholl hat ja eine Patenschaft über ein Teilstück der Trasse übernommen. Und da haben wir die Idee verwirklicht und nennen das ganze Projekt jetzt Kremenholler Trassenspiele“, erklärt Vorstandsmitglied Arndt Köhler.
Spaziergänger sollen so animiert werden, wieder einmal Spiele zu spielen, die früher jede Straße zierten. Alicia hat sie mit bunter Kreide aufgemalt und will das je nach Wetterlage immer mal wieder auffrischen. Ihr Bruder Timo hat die Spielanleitungen laminiert, Vater Arndt hat sie an Mauern oder einem Holzstab neben den Spielen platziert. „Kein großer Aufwand, der aber Freude und Spaß in diese Zeit bringen und die Trasse vielleicht zu einem Erlebnis machen kann“, ist er sich sicher. Davon ist auch Bezirksbürgermeister
Otto Mähler überzeugt, der sich das Projekt am Samstagmittag anguckte. „Ich finde das Engagement toll und freue mich vor allem für die Kinder“, lobte er.
„Kannst du so weit wie ein Hase springen“, wird da beispielsweise gefragt. Auf dem Boden sind Striche aufgemalt, die zeigen, wie weit man springen muss, wenn man einen, zwei oder sogar drei Meter erreichen will. Beim „Obstical-Run“muss man Pfeilen folgen, in aufgezeichnete Fußabdrücke springen, sich drehen und laufen. Eine Joggerin unterbrach am Samstagmittag spontan ihren Lauf und ließ sich dazu animieren. Auch der sechsjährige Jayden hatte Spaß, als er gemeinsam mit seiner Oma „Darten mal anders“ausprobierte. Und prompt gewann: „Wir finden es wunderbar, dass es solche Spiele hier gibt.“
Bevor man beim Spiel „Himmel und Hölle“starten kann, müssen sich die Spieler einen Stein suchen. Der muss auf Feld eins geworfen werden. „Falls du nicht getroffen hast, ist der nächste Spieler dran“, kann man in der Spielanleitung nachlesen. „Hüpfe los – hin und zurück– aber du darfst nicht das Feld berühren, in dem der Stein liegt“, heißt es da weiter. Dann ist das nächste Feld dran. Gelingt es, alle Felder erfolgreich zu überwinden, dann hat man es in den Himmel geschafft. Ob „Tic-Tac-Toe“, bei dem der eine mit Steinen und der andere mit Ästen spielen kann, dem Kreidequadrat oder dem Hüpfekästchen, das früher auf keinem Schulhof fehlen durfte – langweilig wird’s so schnell nicht.