Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Vorbei an Hofschaften, Mühlen und alten Kotten
Die Tour durch das Weinsbergtal führt durch eines der malerischsten Landstriche von Solingen.
wo zwischen Bäumen ein einzelnes Haus aufschimmert, stand einst der Evertskotten. Um 1920 abgerissen, wurde auf den Fundamenten aus dem 17. Jahrhundert ein Wohnhaus errichtet. Nach einer Weile gelangen wir zum Johänntgesbrucher Weg, der in die idyllisch anmutende Ortschaft Johänntgesbruch führt.
Markantestes Gebäude ist die Johänntgesbrucher Mühle. Um 1660 erbaut, diente sie einst als Schleifkotten und Fruchtmühle. Das prächtige Fachwerkhaus auf seinem Unterbau aus schwerem Bruchstein ist noch vollständig in seiner ursprünglichen Form erhalten.
Oberhalb der Mühle gehen wir geradeaus weiter, vorbei an einer Pferdekoppel und Obstbäumen. Noch vor der Brücke treffen wir auf den Enderskotten. Der Schleifkotten aus dem 18. Jahrhundert wurde baulich zum Wohnhaus erweitert. Doch im Mittelteil ist noch die alte Kottenanlage erkennbar.
Wir passieren die Brücke und folgen dem Waldweg geradeaus zur Strupsmühle. Sie wurde im 18. Jahrhundert
als Fruchtmühle errichtet, bevor sie als Schleifkotten und schließlich als Wohngebäude diente. Hinter dem Wald treffen wir rechts auf eine weitere Brücke.
Dahinter eröffnet sich uns das weit gestreckte Naturschutzgebiet Weinsberger Bachtal. Im Frühjahr und Sommer leuchtet die Wiese
mit ihrer üppigen Blütenpracht und wimmelt nur so von Insekten. Ringelnattern leben hier. Und in den Erlen, Eschen- und Buchenwäldern nisten geschützte Vögel wie Habichte, Eisvögel, Wasseramseln.
Wir gehen am Waldrand entlang, auf den Schmidtskotten zu. Das heutige Wohnhaus wurde um 1650 als Wasserkotten errichtet. Von dort aus folgt man der Straße Wippe in die gleichnamige Hofschaft. Mit ihren verwinkelten, urtümlich erhaltenen Fachwerkhäusern wurde diese schon 1488 als „Wyppen“erwähnt.
Angelangt bei der Wipperaue, treffen wir links auf den Wipperkotten. Gleich hinter dem 1605 erstmals genannten, heute noch gut erhaltenen Doppelkotten befand sich früher ein
weiterer Schleifbetrieb: der Schaafenkotten. Er war auch als Wipperkotten im Weinsbergtal bekannt. Bei der Kottenanlage mündet der Weinsberger Bach in die Wupper.
Wer nach der Wanderung verschnaufen möchte, kann – sobald das wieder möglich ist – im Restaurant Wipperaue einkehren. Oder man folgt der Wipperauer Straße bis zum Café-Bistro Haasenmühle.
Wer nicht zu Fuß zurückgehen will, gelangt mit dem Bus der Linie 250 von der Haltestelle gegenüber der Haasenmühle aus zügig wieder zum Ausgangspunkt. Man fährt bis zur Haltestelle Weegerhof und folgt dann dort der Hermann-Meyer-Straße hinunter zur Parkanlage. Geht man zu Fuß zurück, bietet sich eine Alternativstrecke ab der Straße Unterfürkelt an. Wir folgen dieser geradeaus über die Brücke und gelangen in die malerisch, zwischen geschwungenen Hügeln gelegene Ortschaften Unten- und Mittelfürkelt mit ihren historischen Höfen und Fachwerkhäusern.
Über die Mollstraße kommt man nach Grünental und zur Peresstraße. Im Haus Nummer 50 befand sich um 1900 als bekanntes Ausflugsziel die Villa Weinsbergtal mit Restaurant, Park- und Teichanlage. Wir gehen ein Stück weiter und kehren zurück zum Peres- und Küllenbergs Kotten.