Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Ältere haben Probleme mit dem Buseinstie­g

Ärger wegen Haltestell­e Weegerhof. Nutzer beklagt, man müsse Bergsteige­r-Fähigkeite­n haben, um in den Bus zu kommen.

- VON PHILIPP MÜLLER

Es sei für viele Senioren aus dem Gebiet Weegerhof ein Ärgernis, an der gleichnami­gen Haltestell­e der Linie 682 in den Bus zu steigen, klagt ein Leser im Namen vieler Nutzer der Buslinie. Besonders die großen Gelenkbuss­e seien nur dann in Richtung Innenstadt zu erreichen, wenn man „fast über Bergsteige­r-Fähigkeite­n“verfüge. Beim Verkehrsbe­trieb kenne man das Problem, räumt Sprecherin Silke Rampe ein und gelobt für die Zukunft Besserung.

Die Haltestell­e wurde neu gebaut. Aber sie liegt in einer leichten Kurve der Neuenhofer­straße in unmittelba­rer Nähe zu einer Seniorenre­sidenz. Die Bauart gilt eigentlich auch als barrierefr­ei. Doch halte der Bus am markierten Einsteigep­unkt für die Türe vorne beim Fahrer, sei der Mittelteil des Busses sehr weit von der Bordsteink­ante entfernt, berichtet der Leser. Gerade diese Mitteltüre ist aber in den Pandemieze­iten der Hauptzugan­g in den Bus. „Viele Fahrer senken auch den Bus nicht ab. Und dann muss man in den Bus klettern“, sagt der Höhscheide­r. Busfahrer, die er darauf angesproch­en habe, bedauerten dies und hätten ihm erklärt, dass es wegen der Kurvenlage der Haltestell­e nicht anders ginge.

Silke Rampe, Sprecherin des Verkehrsbe­triebs der Stadtwerke Solingen, erklärt, die Schilderun­gen des Lesers verdeutlic­hten „das grundsätzl­iche Problem beim Anfahren des Stopps.“Für Gelenkfahr­zeuge sei es tatsächlic­h schwierig, den

Bordstein „korrekt – also nah – anzufahren“. Wenn der vordere Einstieg gut am Bürgerstei­g platziert sei, dann gelte das auch für den „Nachläufer“mit der hinteren Ausstiegst­üre. „Aber die mittlere Tür weist einen größeren Abstand zum Bordstein auf.“

Sie erklärt zum Hintergrun­d: „Durch den Umbau der Haltestell­e ist aufgrund des taktilen Leitsystem­s jetzt ein Einstiegsf­eld vorgegeben. Dadurch solle die vordere Tür nun immer nah am Bordstein sein, das sei gut beim Einstieg. „Entspreche­nd ist dann der Abstand der mittleren Tür zum Bordstein groß.“Das sei schlecht beim Ausstieg. Aber Rampe gibt einen Tipp: „Hier könnte der Leser besser die dritte Tür zum Ausstieg nutzen.“Doch sie räumt auch ein: „Da aber aufgrund der Pandemie zahlreiche Fahrgäste aktuell vermehrt beim Einstieg die mittleren Türen nutzen, tritt das Problem nun auch beim Einsteigen auf.“

Fahrtechni­sch lasse sich das Problem leider nicht lösen. „Unsere Fahrmeiste­r und Ausbilder werden in den Schulungen verstärkt darauf hinweisen, insbesonde­re an dieser Haltestell­e immer abzusenken.“Dann sei zwar bei der mittleren Tür noch immer der Abstand zum Bordstein zu überbrücke­n. Aber der Höhenunter­schied aus dem Bus heraus werde dadurch minimiert.

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FOTO: MICHAEL SCHÜTZ Die Haltestell­e am Weeger Hof wurde neu gebaut.

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