Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
„Ziel ist es, ein konkurrenzfähiges Praxisangebot an einem, wie ich finde, besseren Standort zu schaffen“
Thomas Neuhaus
Sozialdezernent
neue Domizil in der Gertenbachstraße 35, eine ehemalige Zahnarztpraxis, musste vor dem Neubezug erst umgebaut werden.
Und das dauerte offenbar etwas länger als ursprünglich geplant. Ende Januar war Thomas Neuhaus noch von einer Wiedereröffnung „frühestens zum 1. März, spätestens zum 15. März“ausgegangen. Doch trotz einer vergleichbaren Nutzung war der Aufwand, aus einer Zahnarzt- eine Kinderarztpraxis zu machen, verhältnismäßig groß, wie Thomas Judt, Fachdienstleiter des städtischen Gebäudemanagements, berichtet.
So habe es in den Behandlungsräumen zum Beispiel Versorgungsleitungen zum Behandlungsstuhl in der Mitte gegeben, darunter auch eine Wasserleitung. „Die konnten wir ja nicht einfach zumachen und da lassen“, sagt Judt. Das sei schon aus hygienischen Gründen nicht möglich. Zum Start wird in der neuen Praxis überwiegend Mobiliar aus den bisherigen Räumen zu finden sein. Die Beschaffung neuer Möbel nehme noch Zeit in Anspruch, sagt Neuhaus: „Weil wir ausschreiben müssen und nicht einfach bestellen können.“In den kommenden Wochen und Monaten soll dann die Ausstattung erneuert werden. „Ziel ist es, ein konkurrenzfähiges Praxisangebot an einem, wie ich finde, besseren Standort zu schaffen“, so der Sozialdezernent. Und dazu gehöre auch eine moderne medizinische Ausstattung.
Mit umziehen wird Neuhaus zufolge auch das bisherige Team der Praxis, insbesondere die derzeit dort beschäftigte Ärztin. „Perspektivisch wird sie in die Beschäftigung der Stadt übergehen“, sagt Neuhaus. Danach soll auch die zweite, derzeit nur teilweise von einem Arzt im Ruhestand ausgefüllte Stelle wieder besetzt werden.
Wie die Kinderarztpraxis in der Peterstraße 20, die derzeit in Kooperation mit dem Sana betrieben wird, soll auch die Lüttringhauser
Praxis im Sommer ganz von der Stadt übernommen werden. Voraussetzung dafür ist unter anderem ein entsprechender Ratsbeschluss, der aber als sicher gilt, weil nahezu alle Parteien Zustimmung signalisiert hatten. Die Vorlage dafür bereite man derzeit vor, sagt Neuhaus. Dabei gehe es auch um die Frage, in welcher Rechtsform die Praxen geführt werden sollen. Beide Praxen, in Lüttringhausen wie in der City, wollten die bisherigen Betreiber eigentlich zum Jahreswechsel aufgeben – damit wären rund 3000 Kinder und Jugendliche nicht mehr ausreichend medizinisch versorgt gewesen. Weil sich auf dem üblichen Weg keine Nachfolger fanden, sprang die
Stadt ein. Während die Einrichtung in der City vorübergehend am gleichen Standort von Sana betrieben wird, bleibt die Lüttringhauser länger als geplant in Trägerschaft der Diakonie Bethanien.
Die hatte die Praxis auch aufgeben wollen, weil sie ein Zuschussgeschäft war. Deswegen und um das wirtschaftliche Risiko für Sana so gering wie möglich zu halten, stellt die Stadt bis zur Übernahme der Praxen die medizinischen Fachangestellten. Der Schaffung dieser Stellen hatte der Stadtrat bereits zugestimmt. Der genaue Eröffnungstermin der Lüttringhauser Praxis wird online bekanntgegeben.
mvz-bethanien.de/kinderarzt