Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Déjà-vu kämpft sich kreativ durch die Krise
Birgit Allendorf und Stephan Utzelmann haben viele Ideen, um während der Pandemie für ihre Stammkunden präsent zu bleiben.
Die Türen des Déjà-vus am Lenhartzhammer sind zwar geschlossen, Ideen, wie es in der Kultdisco weitergehen kann, haben die Betreiber Birgit Allendorf und Stephan Utzelmann aber viele. Sobald die Corona-Situation und die Inzidenz-Zahlen es erlauben, wollen sie den Biergarten hinter dem Déjà-vu wieder öffnen. Der ist schon vorbereitet, neue Stühlen
„Unsere Stammgäste warten händeringend darauf, dass es wieder losgeht. Die Leute
gieren danach.“
Birgit Allendorf Betreiberin des Déjà-vu
haben die beiden Betreiber angeschafft – einzig ein paar Blümchen würden noch fehlen, denen sei es aber gerade noch zu kalt, erklärt Birgit Allendorf. „Wenn der Biergarten wieder öffnen darf, wollen wir freitags einen Foodtruck auf dem Parkplatz aufstellen.“
Die Betreiber des Déjà selbst dürften keine Lebensmittel herausgeben, im vergangenen Jahr sei die Nachfrage nach Snacks und einem Imbiss aber durchaus da gewesen. Der Freitag sei stets der stärkste Tag der Woche und läute das Wochenende ein. „Die Gäste würden dann sicherlich auch länger bleiben“, sagt Stephan Utzelmann. Wie das Angebot aber aussehen könnte, ob es wechselnde Foodtrucks geben wird mit verschiedenem Angebot wie mexikanische oder asiatische Küche, sei noch völlig unklar. „Unsere Stammgäste warten händeringend darauf, dass es wieder losgeht. Die Leute gieren danach“, sagt Birgit
Allendorf. Dass die Idee mit dem Foodtruck angenommen wird, daran zweifelt sie nicht. Auch die Häufigkeit des Angebots könne je nach Nachfrage flexibel nachjustiert werden.
Aber nicht nur die Stühle im Biergarten sind neu. Derzeit ist das Déjàvu eingerüstet, die Hausfront werde komplett neu verschiefert. Birgit Allendorf nutzt die coronabedingte freie Zeit dafür, selbst Hand anzulegen und die alten Fensterrahmen und Schlagläden zu erneuern. „Abschleifen, grundieren und streichen, das stelle ich mir nicht so schwierig vor. Ich glaube, das schaffe ich“, sagt sie. Im Inneren der Diskothek haben die Betreiber entrümpelt, sich von Altlasten der Vorbesitzer befreit. „Was gebraucht werden kann, behalten wir“, sagt Allendorf. Elektrogeräte oder Lampen seien dabei.
Über Wasser halten sie sich mit den Überbrückungshilfen. „Etwas, das uns ärgert, ist, dass Türsteher, DJs und Thekenkräfte dabei untendurch fallen“, sagt Stephan Utzelmann. Denn wann es mit dem Biergarten-Betrieb im Déjà-vu losgehen kann, ist noch ungewiss.
Dafür hat Birgit Allendorf Ideen für kleinere Aktionen, die – abhängig von der Corona-Situation – gegebenenfalls erst kurzfristig umgesetzt werden sollen. „Zum Mutter- und
zum Vatertag könnten wir einen Bollerwagenverleih machen, mit Wagen in verschiedenen Größen, die wir mit Getränken befüllen“, sagt sie. Das lohne sich aber nur, wenn es zu den Tagen kein Alkoholverbot geben sollte. „Das können wir erst zwei Wochen vorher ins Auge fassen. Wenn es nicht klappt, dann lasse ich mir was anderes einfallen“, erklärt Allendorf.
Im vergangenen Sommer habe sie bemalte Steine ausgelegt und über Social Media eine Art Schnitzeljagd gestartet. Im Dezember gab es dann einen Glühwein-to-go-Verkauf, der in ähnlicher Form beispielsweise auch mit Sekt umsetzbar wäre. Zu Ostern hat die Betreiberin bemalte und mit einem Gutschein gefüllte Acryl-Ostereier versteckt. „Das sind Kleinigkeiten, die wir machen können, die unseren Stammgästen symbolisch zeigen, dass wir da sind“, sagt Utzelmann. Klar ist für beide, dass sie sich erst dann Gedanken um die Umsetzung ihrer größeren Ideen machen werden, wenn Planungssicherheit besteht.