Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Wuppertale­r AWG weist Kritik zurück

Bezirksbür­germeister aus Gräfrath und Vohwinkel halten den Standort für vertretbar.

- VON EIKE BIRKMEIER

Sie fällt deutlich aus, die Bürgerkrit­ik an der geplanten Bodenrecyc­linganlage am Westring in Wuppertal-Vohwinkel. Der gewählte Standort sei „völlig ungeeignet“, es drohe eine erhebliche Belastung durch Lärm und Staub, und der zu erwartende Schwerverk­ehr werde zu Staus führen, heißt es unter anderem in einer Mitteilung der Initiative „Rettet das Ittertal“.

Sie bemängelt außerdem, dass die betroffene­n Bürger über das Projekt und die damit verbundene Fällung von Bäumen nicht informiert worden seien. Wie berichtet möchte die Abfallwirt­schaftsges­ellschaft (AWG) in Kooperatio­n mit den Wuppertale­r Stadtwerke­n (WSW) bessere Rahmenbedi­ngungen für die Wiederverw­ertung von Bodenaushu­b im Gebiet der Nachbarsta­dt schaffen. Bisher muss dieser rund 90 Kilometer bis zur Deponie Aldenhoven gefahren werden. Hier kommt die neue – rund acht Millionen Euro teure – Anlage am Westring ins Spiel. Die AWG verspricht sich davon eine Minderung der CO2-Emissionen um mehr als 5000 Tonnen pro Jahr.

Auf Nachfrage nimmt die Tochter der Stadt Wuppertal Stellung zur Bürgerkrit­ik. Die geplante Anlage werde auf einem bereits seit langem als Gewerbegeb­iet ausgewiese­nen Grundstück im Eigentum der WSW mit gültigem Bebauungsp­lan errichtet. Vorausgega­ngen sei eine jahrelange erfolglose Suche nach einer geeigneten Fläche. „Wir haben nicht speziell nach einem Grundstück am Wuppertale­r Stadtrand gesucht, sondern waren immer auf der Suche nach einem genehmigun­gsfähigen Grundstück“, sagt AWG-Projektlei­ter Frank Schlenz. „Die Beseitigun­g des Wildwuchse­s auf dem Gelände am Westring 360 erfolgte in Abstimmung mit der zuständige­n Behörde. Es handelte sich um wild gewachsene­n Baumbestan­d

mit einem erhebliche­n Anteil an kranken Bäumen und Totholz“, erläutert er. Das Gelände sei nicht als „Waldfläche“ausgewiese­n gewesen. Unabhängig davon werde die AWG einen Teil der Fläche wieder aufforsten. Bezüglich möglicher Ersatzpfla­nzungen habe es bereits

2019 Gespräche mit der Politik in Vohwinkel und Solingen-Gräfrath gegeben. Grundsätzl­ich sei der Betrieb in der Tagesschic­ht vorgesehen. Witterungs­abhängig könne davon abgewichen werden, weshalb ein Betriebsze­itraum von 7 bis

21 Uhr beantragt worden sei. „Wir gehen davon aus, dass dies nicht regelmäßig ausgeschöp­ft werden muss“, so Frank Schlenz. Die AWG rechnet mit knapp 50 Lkw pro Tag für die Anlieferun­g. „Das ist verkraftba­r, wenn über 90 Prozent der Anlieferun­gen über die A 46 erfolgen“, sagt dazu der Vohwinkele­r Bezirksbür­germeister Georg Brodmann (SPD). Er hält das Gelände am Westring grundsätzl­ich für geeignet. „Das ist ein nachvollzi­ehbarer Standort“, findet auch sein Amtskolleg­e aus Solingen-Gräfrath, Peter Hanz (SPD).

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FOTO/VISUALISIE­RUNG: AWG/MOHAN KARAKOC So soll die neue Bodenaufbe­reitungsan­lage am Westring in Wuppertal-Vohwinkel aussehen

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