Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
DRK klagt: Immer öfter Müll in Kleidercontainern
Das Rote Kreuz muss Lebensmittelabfälle, Glas und anderen Unrat entsorgen. Das verursacht erhebliche Kosten.
(sith) Das Deutsche Rote Kreuz (DRK), das in der Stadt zahlreiche Sammelcontainer für Altkleider betreibt, schlägt Alarm. „Die Flut der Abfallentsorgung in unseren Sammelcontainern nimmt kein Ende“, beklagt Stefan Nippes, Leiter der operativen Dienste beim DRK-Kreisverband. Immer öfter würden in den Sammelcontainern auch Lebensmittel und
Schrott entsorgt.
„Häufig wird auch Altglas in die Container geworfen, so dass unsere Mitarbeiter, die die Altkleiderspenden abholen, Gefahr laufen, sich an den Scherben zu schneiden“, nennt Stefan Nippes ein weiteres Problem. Die Menge des illegal auf diese Weise entsorgten Mülls nehme immer weiter zu.
„Die Flut der Abfallentsorgung in unseren Sammelcontainern
nimmt kein Ende“
Stefan Nippes DRK-Kreisverband
Auf das DRK und die anderen Wohlfahrtsverbände, die einen Großteil der Altkleidercontainer im Stadtgebiet gemeinsam betreiben, kommen durch die Entsorgung des Mülls erhebliche Kosten zu. „Diese zusätzlichen Kosten für die ordnungsgemäße Entsorgung des illegalen Restmülls kommt zu der Miete für die Standplätze der Container und die Leerung durch ein Unternehmen noch dazu“, rechnet Stefan Nippes vor.
Da der Großteil der gut erhaltenen, gespendeten Kleidungsstücke sortiert und an die Kleiderkammer gegeben und dort an Bedürftige kostenlos verteilt wird (die DRK-Kleiderkammer an der Burgstraße hat aktuell coronabedingt geschlossen), lohne sich die Altkleidersammlung angesichts der zusätzlichen Kosten kaum noch. Nach Abzug der Fixkosten
sowie der Kosten für die Müllentsorgung bleibe kaum noch ein Erlös für die Wohlfahrtsverbände übrig, schildert Nippes das Problem.
Auch die Qualität der gespendeten Kleidungsstücke selbst sei manchmal sehr schlecht, kritisiert Dr. Thorsten Böth, Geschäftsführer des Solinger DRK-Kreisverbandes, schon seit langem: „Etwa 25 Prozent der eingeworfenen Textilien können nicht gebraucht werden.“Kinderspielzeug, Putzlappen oder kaputte Kleidung könnten nicht an bedürftige Menschen weitergegeben werden und gehöre nicht in den Sammelcontainer. Auch durch die Entsorgung dieses Kleidungsmülls entstünden zusätzliche Kosten.
Auch das Unternehmen, das die Sammelcontainer für die Wohlfahrtsverbände entleert, habe unter anderem wegen der Verletzungsgefahr für die Mitarbeiter schon Alarm geschlagen. Der DRK-Kreisverband hat zur Lösung des Problems auch schon Kontakt mit der Stadt aufgenommen.