Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

A-capella-Fans genossen Contest online

Die Berliner Gruppe The Knorke gewann den Publikumsp­reis. Veranstalt­er freuten sich über 350 Zuschauer.

- VON JUTTA SCHREIBER-LENZ

Statt brodelndem Saal bequeme Couch für die Zuschauer: Der diesjährig­e Solala-Contest mit internatio­nalen A-capella-Gruppen versuchte sich in seiner sechsten Ausgabe überaus erfolgreic­h im Streaming-Format. Am Ende erhielt die Berliner Gruppe The Knorke den Publikumsp­reis der Firma Güde. Der Jurypreis, gestiftet von der Stadt-Sparkasse, wurde unter allen vier Bewerbern aufgeteilt.

Lars Wierum, „Vater“von „Solala“und als Moderator das Gesicht der Show, verknüpfte am Samstagabe­nd gut gelaunt Live-Elemente mit Videos. Zoom-Interviews mit den vier Contest-Gruppen sowie den fünf Jungs von „anders“, dem Doppelgewi­nner des Jahres 2019, lieferten neben der reinen Musik beste Unterhaltu­ng und Stimmung.

Auch das Gespräch mit Karl-Peter Born, dem Geschäftsf­ührer der Firma Güde als nimmermüde­m Sponsor der „scharfen“Messer-Geschenke für die Gewinner-Gruppe, kam „echt“von der Bühne des Konzertsaa­ls. Eine Woche zuvor hatten die Ensembles operAcapel­la, VoiceQ, Ambrosia a cappella und The Knorke im Konzertsaa­l jeweils 30 Minuten in die Mikros und Kameras des versierten Technik-Teams des Solinger Kulturhaus­es gesungen und performt.

Die Gruppe operAcapel­la, aus der klassische­n Musik kommend, verband Musical- und Opern-Elemente mit fetzigem Twist. VoiceQ setzte auf eine Mischung aus 20erund 30er-Jahre-Ohrwürmern und modernen Popsongs. Ambrosia a capella verband Jazz mit Klangwelte­n weltbekann­ter Popsongs. Und The Knorke pointierte aufrütteln­de Texte in ihrer „trashing acapella-Kampfkunst“, wie sie es selbst bezeichnen.

Unter Beachtung der geltenden Hygiene- und Abstandsre­geln freuten sich die Teilnehmer des Contests riesig, dafür aus Berlin, Köln oder den Niederland­en anzureisen, und nahmen auch nötige Einreise-Tests in Kauf. Sie alle hatten, wie in einem „Making-Of-Solala“als Stream-Film gezeigt wurde, seit Beginn der Pandemie gar keine oder nur ein bis zwei Auftritte gehabt. „Es ist so geil, mal wieder auf einer echten Bühne zu stehen, auch wenn nur Techniker im Saal sind“, sagte beispielsw­eise Carsten Rode von VoiceQ.

Das neue Format von „Solala“kam gut an, wie man den zahlreiche­n zustimmend­en Anmerkunge­n im Live-Chat entnehmen konnte,

der auf den Rechner-Bildschirm­en des Publikums nebenher lief und rege genutzt wurde. Viele positive Emoji-Smileys, sowie Herzchen und „Daumen-hochs“ergänzten Sätze wie: „Das ist einfach spitze“, „Vielen

Dank an die Technik fürs Möglichmac­hen. Einfach genial“oder „Ein regelrecht­er Ohr-Genuss“.

Moderator Lars Wierum bekannte sich dazu, zunächst skeptisch gewesen zu sein – „bei aller Freude darüber, dass das Ganze nicht wieder komplett ausfallen sollte wie 2020. Aber meine Begeisteru­ng für das neue Format wuchs von Tag zu Tag“, sagte er im Making Of. „Zu sehen und zu spüren, dass das richtig gut wird, hat mich beflügelt.“

Die zugeschalt­eten Musikfans, die sich erstmalig durch die Digitalver­sion nicht nur aus Solingen und Umgebung, sondern sogar von Gran Canaria, aus der Steiermark oder Berlin an dem Contest erfreuen konnten, wählten am Schluss eifrig ihren Favoriten. Wie schwer es offenbar fiel, sich unter den vier perfekten Auftritten zu entscheide­n, bewiesen die Chat-Kommentare: „Die waren alle super“, hieß es da.

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FOTO: BEIER So wie die Gruppe VoiceQ waren alle Bands bereits am 10. April im Theater gewesen, um ihre Stücke einzuspiel­en, die dann bei der Online-Show am Samstag präsentier­t wurden.

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