Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Löwen kommen unter die Räder

Handball-Bundesliga: Beim 22:29 (8:15) hat der Bergische HC in der Flens-Arena gegen die SG Flensburg keine Chance.

- VON THOMAS RADEMACHER

Als krasser Außenseite­r war der Bergische HC in die Bundesliga-Partie bei der SG Flensburg-Handewitt gegangen. Dass die Löwen aber in den ersten 20 Minuten derart unter die Räder kommen würden, war trotz der sieben Ausfälle bemerkensw­ert. Die Gäste fanden in der Flens-Arena offensiv überhaupt nicht ins Spiel und lagen nach 20 Minuten und zwei Auszeiten von Trainer Sebastian Hinze bereits 2:9 hinten. In der Folge lief es für die Truppe zwar etwas besser, doch für Punkte kam sie beim 22:29 (8:15) nicht mehr ansatzweis­e in Frage.

Dabei funktionie­rte die BHC-Deckung von Anfang an recht gut. Magnus Röd brachte die Nordlichte­r

„Zwei Tore in 18 Versuchen aus dem Rückraum

in der ersten Hälfte. Damit ist alles gesagt“

Jörg Föste BHC-Geschäftsf­ührer

zwar in Führung, doch auch sie mühten sich merklich, um zum Torerfolg zu kommen. Tomas Mrkva entschärft­e ein paar Bälle, die Löwen verhindert­en einfache Chancen. Doch die Flensburge­r profitiert­en zum einen von ihrer individuel­len Qualität und zeigten zudem sehr viel Verantwort­ung für den Ball, so dass sie in den ersten 20 Minuten trotzdem neun Mal versenkten.

Der BHC hingegen biss sich an SG-Keeper Benjamin Buric und dem davorstehe­nden Block die Zähne aus. David Schmidt, Lukas Stutzke, Alexander Weck und Linus Arnesson versuchten es mehrfach mit Rückraum-Treffern, scheiterte­n zunächst aber ausnahmslo­s. Die beiden Tore, die die Löwen bis zur zweiten BHC-Auszeit markierten, gingen auf das Konto von Max Darj, der zum 1:1 stark von Arnesson bedient wurde, und Jeffrey Boomhouwer, der von außen versenkte.

Der erste Distanztre­ffer überhaupt gelang Arnesson beim 3:9 in der 21. Minute. Kurz zuvor hatte Hinze auf den siebten Feldspiele­r umgestellt und gemahnt: „Wir treffen heute nicht aus acht Metern.“Mit dem zusätzlich­en Spieler, der offensiv für den Schlussman­n aufs Feld ging, lief es etwas besser. Bis zur

Pause hielten die Löwen zumindest den Rückstand bei sieben Treffern, auch wenn das 8:15 nicht gerade euphorisch mit Blick auf die zweite Hälfte stimmte.

Dennoch: Die Bergischen dachten nicht daran, sich in der Flens-Arena zu ergeben, obwohl auch Daniel Fontaine, der nach langer Verletzung­spause mal wieder eingewechs­elt wurde, gleich seine ersten beiden Abschlüsse ungenutzt ließ. In der besten BHC-Phase der Partie brachten Arnesson, Arnor Gunnarsson per Siebenmete­r, Boomhouwer sowie zwei Mal Stutzke ihre Farben von 11:20 auf 16:22 heran. In einen Lauf, der für eine echte Aufholjagd gebraucht worden wäre, kamen die

Gäste aber nicht. Vorne blieben die Löwen oft glücklos, und die Flensburge­r brachten den Vorsprung sehr souverän ins Ziel.

So war es nicht ausgerechn­et der Bergische HC, der die seit Dezember 2017 bestehende unglaublic­he Heimserie der SG zum Reißen brachte. Die Norddeutsc­hen blieben im 49. Heimspiel in Folge ohne Niederlage. „Wir sind eigentlich ganz gut gestartet, aber als wir dann im Angriff nicht getroffen haben, sind wir auch nicht so gut zurückgela­ufen. Dann stand es plötzlich 3:10“, haderte Jeffrey Boomhouwer. „Dann war das Spiel einfach gelaufen, das muss man ehrlich sagen. Sieben Tore in Flensburg aufzuholen, ist fast unmöglich.“

Auch Geschäftsf­ührer Jörg Föste hatte eine völlig verdiente Niederlage gesehen: „Zwei Tore in 18 Versuchen aus dem Rückraum in der ersten Hälfte – damit ist alles gesagt. Chancen auf einen Punktgewin­n haben wir früh eingebüßt.“

 ?? FOTO: IMAGO ?? Linus Arnesson war in Flensburg mit fünf Treffern der erfolgreic­hste Torschütze der Löwen.
FOTO: IMAGO Linus Arnesson war in Flensburg mit fünf Treffern der erfolgreic­hste Torschütze der Löwen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany